Neue Studie: Gesundheitsrisiken durch hohen Geflügelkonsum

ROM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie italienischer Forscher wirft ein neues Licht auf den Konsum von Geflügel, das oft als gesündere Alternative zu rotem Fleisch gilt. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein hoher Verzehr von Hühnerfleisch mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten verbunden sein könnte.

Eine neue Studie aus Italien hat potenziell alarmierende Ergebnisse über den Konsum von Geflügel veröffentlicht. Forscher des Nationalen Instituts für Gastroenterologie in Italien haben herausgefunden, dass der Verzehr von mehr als 300 Gramm Hühnerfleisch pro Woche das Risiko eines frühen Todes, insbesondere durch Magen-Darm-Krebs, signifikant erhöhen könnte. Diese Erkenntnisse stehen im Widerspruch zur weit verbreiteten Annahme, dass Geflügel eine gesündere Alternative zu rotem Fleisch darstellt.

Die Studie, die über einen Zeitraum von 19 Jahren durchgeführt wurde, analysierte die Ernährungsgewohnheiten von 4.869 Erwachsenen. Die Teilnehmer wurden regelmäßig zu ihrem Fleischkonsum befragt, und ihre Gesundheit wurde über die Jahre hinweg beobachtet. Von den 1.028 verstorbenen Teilnehmern machten Geflügelprodukte etwa 29 Prozent ihres wöchentlichen Fleischkonsums aus. Die Forscher fanden heraus, dass Männer, die mehr als 300 Gramm Geflügel pro Woche aßen, ein 2,6-fach höheres Risiko hatten, an Magen-Darm-Krebs zu sterben, verglichen mit denen, die weniger als 100 Gramm konsumierten.

Die genauen Ursachen für dieses erhöhte Risiko sind noch unklar, doch die Forscher vermuten, dass die Art und Weise, wie Geflügel zubereitet wird, eine Rolle spielen könnte. Übermäßiges Garen könnte zur Bildung von Mutagenen führen, chemischen Substanzen, die genetische Mutationen verursachen können. Zudem könnte die Fütterung der Hühner mit pestizidbelastetem Futter oder Hormonen das Krebsrisiko erhöhen.

Interessanterweise zeigte die Studie auch, dass der Konsum von rotem Fleisch mit anderen Gesundheitsrisiken verbunden ist. Teilnehmer, die an nicht-digestiven Krebserkrankungen starben, hatten einen höheren Anteil an rotem Fleisch in ihrer Ernährung. Diese Ergebnisse unterstreichen die Komplexität der Diskussion um Fleischkonsum und Gesundheit.

Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die genauen Mechanismen zu verstehen, die zu diesen Ergebnissen führen. Beobachtungsstudien wie diese können keine kausalen Zusammenhänge beweisen, sondern lediglich auf mögliche Verbindungen hinweisen. Dennoch tragen sie zu einer wachsenden Zahl von Forschungsergebnissen bei, die die gesundheitlichen Auswirkungen von Fleischkonsum hinterfragen.

Während Geflügel lange Zeit als gesündere Fleischoption galt, werfen diese neuen Erkenntnisse Fragen auf, die eine weitere Untersuchung erfordern. Angesichts des steigenden Geflügelkonsums in den USA und weltweit ist es wichtig, die gesundheitlichen Auswirkungen dieses Trends besser zu verstehen.

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