PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Phishing-Technik, die speziell auf Microsoft 365-Konten abzielt, sorgt für Aufsehen in der Cybersicherheitswelt. Das sogenannte Sneaky 2FA-Phishing-Kit, entwickelt von der französischen Sicherheitsfirma Sekoia, wurde erstmals im Dezember in freier Wildbahn entdeckt. Es nutzt eine Adversary-in-the-Middle (AitM) Methode, um sowohl Anmeldedaten als auch Zwei-Faktor-Authentifizierungscodes zu stehlen.



Die Bedrohung durch Phishing-Angriffe nimmt stetig zu, insbesondere wenn sie auf weit verbreitete Dienste wie Microsoft 365 abzielen. Das Sneaky 2FA-Phishing-Kit, das von der französischen Sicherheitsfirma Sekoia entdeckt wurde, stellt eine neue Dimension dieser Bedrohung dar. Es nutzt eine Adversary-in-the-Middle (AitM) Technik, um sowohl Anmeldedaten als auch Zwei-Faktor-Authentifizierungscodes zu stehlen. Diese Methode ermöglicht es Angreifern, die Sicherheitsmaßnahmen von Microsoft 365 zu umgehen und unbefugten Zugriff auf Konten zu erlangen.

Das Sneaky 2FA-Kit wird als Phishing-as-a-Service (PhaaS) von einem Cybercrime-Dienst namens ‘Sneaky Log’ angeboten, der über einen voll ausgestatteten Bot auf Telegram operiert. Kunden erhalten Zugang zu einer lizenzierten, obfuskierten Version des Quellcodes, die sie eigenständig einsetzen können. Diese Dienstleistung wird für 200 US-Dollar pro Monat angeboten, was auf eine moderate Verbreitung unter Cyberkriminellen hinweist.

Die Phishing-Kampagnen, die mit diesem Kit durchgeführt werden, nutzen gefälschte Zahlungsbelege, um Empfänger dazu zu verleiten, manipulierte PDF-Dokumente zu öffnen. Diese enthalten QR-Codes, die beim Scannen auf die Sneaky 2FA-Seiten umleiten. Die Phishing-Seiten sind auf kompromittierter Infrastruktur gehostet, meist auf WordPress-Websites und anderen von Angreifern kontrollierten Domains. Um die Legitimität zu erhöhen, wird die E-Mail-Adresse des Opfers automatisch in die gefälschten Anmeldeseiten eingefügt.

Ein bemerkenswertes Merkmal des Kits ist seine Fähigkeit, Anti-Bot- und Anti-Analyse-Maßnahmen zu implementieren. Es verwendet Techniken wie Traffic-Filterung und Cloudflare Turnstile-Herausforderungen, um sicherzustellen, dass nur Opfer, die bestimmte Kriterien erfüllen, zu den Seiten zur Erfassung von Anmeldedaten weitergeleitet werden. Darüber hinaus führt es eine Reihe von Prüfungen durch, um Analyseversuche mit Webbrowser-Entwicklertools zu erkennen und zu widerstehen.

Interessanterweise leitet das Kit Besucher, deren IP-Adresse aus einem Rechenzentrum, Cloud-Anbieter, Bot, Proxy oder VPN stammt, auf eine Microsoft-bezogene Wikipedia-Seite um. Diese Verhaltensweise hat dazu geführt, dass es von TRAC Labs den Namen WikiKit erhalten hat. Die Verwendung verschwommener Bilder als Hintergrund für die gefälschten Microsoft-Authentifizierungsseiten soll die Benutzer täuschen und zur Eingabe ihrer Daten verleiten.

Die Untersuchung von Sekoia hat auch ergeben, dass das Phishing-Kit auf eine Überprüfung mit einem zentralen Server angewiesen ist, um sicherzustellen, dass das Abonnement aktiv ist. Dies deutet darauf hin, dass nur Kunden mit einem gültigen Lizenzschlüssel Sneaky 2FA für Phishing-Kampagnen nutzen können. Der Quellcode des Kits weist zudem auf eine Verbindung zu einem Phishing-Syndikat namens W3LL Store hin, das zuvor von Group-IB als Betreiber eines Phishing-Kits namens W3LL Panel entlarvt wurde.

Obwohl es Ähnlichkeiten in der AitM-Relay-Implementierung gibt, kann Sneaky 2FA nicht als Nachfolger von W3LL Panel betrachtet werden, da die hinter letzterem stehenden Bedrohungsakteure weiterhin aktiv sind und ihr eigenes Phishing-Kit entwickeln und verkaufen. Dennoch haben einige Cyberkriminelle, die zuvor andere AitM-Phishing-Kits wie Evilginx2 und Greatness nutzten, auf den neuen Dienst umgestellt.

Ein weiteres interessantes Detail ist die Verwendung verschiedener fest codierter User-Agent-Strings für die HTTP-Anfragen, je nach Schritt des Authentifizierungsprozesses. Diese Verhaltensweise ist in legitimen Benutzer-Authentifizierungen selten und bietet eine hochpräzise Erkennung des Kits.

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Neue Phishing-Kit-Technik umgeht 2FA-Schutz bei Microsoft 365
Neue Phishing-Kit-Technik umgeht 2FA-Schutz bei Microsoft 365 (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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