MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Malware-Technik könnte das Windows UI-Framework ausnutzen, um EDR-Tools zu umgehen und unbemerkt bösartige Aktivitäten durchzuführen.
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Eine neu entwickelte Technik nutzt ein Windows-Zugänglichkeitsframework namens UI Automation (UIA), um eine Vielzahl von bösartigen Aktivitäten auszuführen, ohne dass Endpoint Detection and Response (EDR)-Lösungen darauf aufmerksam werden. Laut einem Bericht von Akamai-Sicherheitsforscher Tomer Peled, der mit Branchenexperten geteilt wurde, muss ein Benutzer überzeugt werden, ein Programm auszuführen, das UI Automation verwendet. Dies kann zu unauffälligen Befehlsausführungen führen, die sensible Daten sammeln, Browser auf Phishing-Websites umleiten und mehr.
Besonders besorgniserregend ist, dass lokale Angreifer diese Sicherheitslücke ausnutzen könnten, um Nachrichten von Anwendungen wie Slack und WhatsApp zu lesen oder zu schreiben. Darüber hinaus könnte es potenziell genutzt werden, um UI-Elemente über ein Netzwerk zu manipulieren. UI Automation, das erstmals in Windows XP als Teil des Microsoft .NET Framework verfügbar war, ist darauf ausgelegt, programmatischen Zugriff auf verschiedene Benutzeroberflächenelemente zu bieten und Benutzern zu helfen, diese mit unterstützenden Technologien wie Bildschirmlesegeräten zu manipulieren.
Die Interaktionen mit UI-Elementen in anderen Anwendungen werden durch die Verwendung des Component Object Model (COM) als Interprozesskommunikationsmechanismus erreicht. Dies ermöglicht es, UIA-Objekte zu erstellen, die mit einer fokussierten Anwendung interagieren können, indem ein Ereignishandler eingerichtet wird, der ausgelöst wird, wenn bestimmte UI-Änderungen erkannt werden. Akamais Forschung ergab, dass dieser Ansatz auch einen Missbrauchsweg eröffnen könnte, der es böswilligen Akteuren ermöglicht, Nachrichten zu lesen oder zu schreiben, Daten auf Websites zu stehlen und Befehle auszuführen, die Opfer auf bösartige Websites umleiten.
Ein weiteres Sicherheitsrisiko stellt das Distributed COM (DCOM)-Protokoll dar, das von Deep Instinct als potenziell ausnutzbar für das Schreiben benutzerdefinierter Payloads zur Erstellung eines eingebetteten Backdoors beschrieben wird. Diese Art von Angriff hinterlässt jedoch klare Indikatoren für Kompromittierungen, die erkannt und blockiert werden können. Zudem erfordert es, dass sich Angreifer- und Opfermaschinen in derselben Domäne befinden.
Die Forschung zeigt, dass viele unerwartete DCOM-Objekte für laterale Bewegungen ausnutzbar sein könnten, was eine Anpassung der Verteidigungsstrategien erforderlich macht. Die Sicherheitslücken in den Windows-Frameworks verdeutlichen die Notwendigkeit, Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, um den sich entwickelnden Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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