BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Open Source Business Alliance (OSBA) hat einen neuen Katalog mit Ausschreibungskriterien vorgestellt, um die nachhaltige Beschaffung von Open-Source-Software in der öffentlichen Verwaltung zu fördern.

Die Open Source Business Alliance (OSBA) hat einen neuen Ansatz zur Beschaffung von Open-Source-Software in der öffentlichen Verwaltung vorgestellt. Ziel ist es, Preisdumping zu verhindern und die Auswahl nachhaltiger Softwareprojekte zu erleichtern. Der vorgestellte Katalog mit Ausschreibungskriterien soll sicherstellen, dass die Weiterentwicklung und Pflege von Open-Source-Anwendungen gewährleistet ist.

In der öffentlichen Verwaltung Deutschlands wird verstärkt auf digitale Souveränität gesetzt, wobei Open Source eine zentrale Rolle spielt. Die Geschäftsmodelle von Open-Source-Software unterscheiden sich grundlegend von proprietärer Software. Während bei proprietärer Software der Hersteller an jeder verkauften Lizenz partizipiert, bieten Open-Source-Modelle in der Regel ergänzende Dienstleistungen an.

Die OSBA warnt davor, dass Dritte durch Dumpingangebote den eigentlichen Software-Hersteller bei Ausschreibungen ausstechen könnten. Dies würde dazu führen, dass der Hersteller nicht ausreichend in die Weiterentwicklung und Pflege investieren kann, was das Nachnutzungspotenzial freier Software untergräbt und die IT-Sicherheit gefährdet.

Besonders problematisch sind sogenannte Forks, bei denen Änderungen nicht in den zentralen Code zurückgegeben werden. Langfristig entstehen dadurch für den Auftraggeber erhebliche Pflegeaufwände, die unwirtschaftlich werden können. Die OSBA empfiehlt daher, dass öffentliche Auftraggeber darauf achten, ob der Dienstleister eine Beziehung zum Software-Hersteller oder der Open-Source-Community nachweisen kann.

Ein weiterer Fokus sollte auf dem Erhalt von Sicherheitsupdates und Upgrades liegen. Nur so können fehlende Funktionen integriert und die Sicherheit der Anwendungen gewährleistet werden. Die OSBA betont, dass das billigste Angebot oft nicht das wirtschaftlichste ist und der eigentliche Hersteller am Geschäft beteiligt werden sollte, um die Software langfristig sicher und fortentwickelt zu halten.

Die öffentliche Hand sollte zudem darauf achten, dass ein qualitativer Support durch Dritte garantiert ist. Dabei ist es wichtig zu klären, ob der Anbieter die notwendige Expertise mit dem Quellcode des Produkts oder die Unterstützung des Herstellers gewährleisten kann. Eine geeignete Zertifizierung kann dabei helfen, die Qualität des Anbieters nachzuweisen.

Die Initiative der OSBA zielt darauf ab, die digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung zu stärken und sicherzustellen, dass alle Beteiligten im Open-Source-Ökosystem profitieren. Langfristig sollen Programme sicher zur Verfügung stehen und die IT-Sicherheit gewährleistet werden.

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Neue Kriterien für Open-Source-Beschaffung in der öffentlichen Verwaltung
Neue Kriterien für Open-Source-Beschaffung in der öffentlichen Verwaltung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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