LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende klinische Studie könnte das Leben von Erwachsenen mit schwerer Erdnussallergie revolutionieren. Die GUPI-Studie zeigt, dass eine kontrollierte, tägliche Exposition gegenüber Erdnüssen die meisten Erwachsenen desensibilisieren kann, sodass sie Erdnüsse ohne allergische Reaktion essen können.
Die Angst vor einer schweren Erdnussallergie begleitet viele Erwachsene ihr Leben lang. Doch eine neue klinische Studie, die Grown Up Peanut Immunotherapy (GUPI) genannt wird, bietet nun Hoffnung. Diese Studie, die sich ausschließlich auf Erwachsene konzentriert, hat gezeigt, dass zwei Drittel der Teilnehmer in der Lage waren, die Menge von fünf Erdnüssen zu konsumieren, ohne eine allergische Reaktion zu erleiden. Viele der Teilnehmer berichteten von einer dramatischen Verbesserung ihrer Lebensqualität, da sie jahrelange Angst und Unsicherheit ablegen konnten.
Die Methode, die als orale Immuntherapie bekannt ist, wurde bereits in früheren Studien bei Säuglingen und Kindern erfolgreich getestet. Nun wurde diese neue, auf Erwachsene fokussierte Forschung von einem Team des King’s College London und des Guy’s and St Thomas’ NHS Foundation Trust in der Fachzeitschrift Allergy veröffentlicht. Die Studie wurde vom National Institute for Health and Care Research (NIHR) im Rahmen des Research for Patient Benefit Programms finanziert.
Professor Stephen Till, der leitende Forscher und Professor für Allergie am King’s College London, erklärte, dass die ständige Angst vor lebensbedrohlichen Reaktionen eine enorme Belastung für Menschen mit Erdnussallergie darstellt. Bisher bestand die einzige Möglichkeit, eine Erdnussallergie zu managen, in der strikten Vermeidung und der Behandlung von allergischen Reaktionen, einschließlich der Verwendung von Adrenalin. Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass auch Erwachsene desensibilisiert werden können, was ihre Lebensqualität erheblich verbessert.
Die Phase-II-Studie rekrutierte einundzwanzig Erwachsene im Alter von 18 bis 40 Jahren mit einer klinischen Diagnose einer Erdnussallergie. Die Allergie wurde durch Hautpricktests, Bluttests und eine orale Nahrungsmittelprovokation bestätigt. In einem klinischen Umfeld erhielten die Teilnehmer die erste Dosis von 0,8 mg Erdnussmehl, das mit Nahrung vermischt war, gefolgt von einer Dosis von 1,5 mg und dann 3 mg in Abständen von 30 Minuten.
Teilnehmer, die 1,5 mg oder 3 mg Erdnussmehl vertrugen, setzten die tägliche Dosis zu Hause für zwei Wochen fort. Danach kehrten sie in zweiwöchigen Abständen für überwachte Dosen von mehr Erdnussprotein zurück, wobei die Dosis von 6 mg auf 1 g gesteigert wurde. Wenn die Teilnehmer 50-100 mg Erdnussprotein vertrugen, wurden sie auf den Verzehr ganzer Erdnüsse, Erdnussbutter oder Erdnussprodukte umgestellt, wobei die erste Dosis unter Aufsicht des klinischen Teams erfolgte.
Nach Erreichen einer täglichen Dosis von 1 g blieben die Teilnehmer mindestens vier Wochen auf dieser Dosis, bevor sie einer doppelblinden, placebokontrollierten Nahrungsmittelprovokation unterzogen wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass 67 % der Teilnehmer mindestens 1,4 g Erdnussprotein – das entspricht fünf Erdnüssen – ohne Reaktion konsumieren konnten. Professor Till äußerte sich zufrieden mit den Ergebnissen und betonte, dass die Wirksamkeitsrate im Einklang mit Studien zur oralen Immuntherapie bei Kindern steht.
Hannah Hunter, leitende Autorin und Spezialistin für Allergiediätetik, erklärte, dass das Leben mit einer Erdnussallergie eine enorme Belastung darstellt, da ständige Wachsamkeit erforderlich ist und das Risiko versehentlicher Expositionen besteht. Die Studie zeigte, dass sich die Lebensqualität nach der oralen Immuntherapie signifikant verbesserte und die Angst vor Lebensmitteln abnahm. Viele Teilnehmer berichteten, dass die Behandlung lebensverändernd war und sie nicht mehr in ständiger Angst lebten.
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