NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Hacker haben eine neue Masche entwickelt, um Entwickler mit gefälschten Codierungstests und Vorstellungsgesprächen zu täuschen.
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Eine neue Cyberkampagne hat es speziell auf Software-Entwickler abgesehen. Laut Erkenntnissen von Security-Forschern bei ReversingLabs geben sich Hacker als Recruiter großer Finanzunternehmen aus, um potenzielle Opfer zu täuschen. Diese gezielten Angriffe ähneln einer früheren Kampagne aus dem Jahr 2023, bei der sich die nordkoreanische Hackergruppe Lazarus hinter den Aktionen verbarg.
Die Angreifer setzen dabei auf Plattformen wie LinkedIn, wo sie sich als Personalvermittler ausgeben und Entwickler mit vermeintlichen Vorstellungsgesprächen und Programmieraufgaben locken. Im aktuellen Fall geht es jedoch einen Schritt weiter: Die Angreifer verschicken gefälschte Programmiertests, die in Wahrheit schädliche Malware enthalten.
Gefälschte Codierungstests mit versteckter Malware
Die Forscher entdeckten, dass die Hacker dabei vor allem kompakte, schädliche Dateien in vermeintlich harmlosen ZIP-Archiven verbergen. Die Archive tragen Namen wie „Python_Skill_Assessment.zip“ und „Python_Skill_Test.zip“, um den Eindruck zu erwecken, es handle sich um legitime Codierungstests. In den Archiven befinden sich kompillierte Python-Dateien, die nach außen hin als Tests zur Überprüfung von Programmierfähigkeiten getarnt sind.
Ziel ist es, Entwickler dazu zu bringen, diese Dateien auf ihrem System auszuführen. Die schädlichen Dateien enthalten Anweisungen, wie das Opfer angeblich einen Fehler in einer Passwort-Manager-Anwendung beheben soll. Dabei wird explizit gefordert, dass der Programmierer das Projekt zunächst erfolgreich auf seinem System ausführt, bevor er Änderungen vornimmt. Laut ReversingLabs ist dies der entscheidende Moment, in dem die Malware ausgelöst wird, unabhängig davon, ob der Entwickler die zugewiesene Programmieraufgabe abschließt oder nicht.
Druck auf die Opfer durch enge Zeitvorgaben
Um die Opfer zusätzlich unter Druck zu setzen, fordern die Hacker in den Anweisungen einen engen Zeitrahmen für die Bearbeitung des Tests. In der vorgegebenen Zeitspanne sollen die Entwickler den Fehler in der Anwendung finden, beheben und die Korrektur durch Screenshots dokumentieren. Diese Dringlichkeitstaktik zielt darauf ab, die Entwickler dazu zu bringen, die Datei auszuführen, ohne eine gründliche Sicherheitsprüfung des Quellcodes durchzuführen.
Die Vorgehensweise der Angreifer entspricht einem bekannten Muster, das bereits in früheren Angriffen der Lazarus-Gruppe zu beobachten war. Auch damals hatten die Hacker LinkedIn genutzt, um sich als Personalvermittler auszugeben und Malware an ihre Zielpersonen zu verteilen.
Verdeckte Schadsoftware in komprimierten Dateien
Ein weiteres Merkmal der aktuellen Kampagne ist die effektive Verschleierung der Schadsoftware. Die Malware wurde in kompillierte Python-Dateien integriert, ähnlich wie bei der Angriffswelle im Jahr 2023. Sobald die Dateien auf dem System ausgeführt werden, wird die Schadsoftware aktiviert und ermöglicht den Hackern den Zugriff auf sensible Daten der Opfer.
Die Experten von ReversingLabs empfehlen, bei verdächtigen Nachrichten von angeblichen Recruitern, insbesondere auf Plattformen wie LinkedIn, besondere Vorsicht walten zu lassen. Es ist ratsam, vor dem Öffnen von Dateien immer eine Sicherheitsüberprüfung durchzuführen und auf ungewöhnliche Dateinamen oder Anweisungen zu achten.
Schutzmaßnahmen gegen solche Angriffe
Für Entwickler ist es entscheidend, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um sich vor solchen Angriffen zu schützen. Dazu gehört die regelmäßige Überprüfung von Projekten mit aktuellen Sicherheitssoftware-Lösungen sowie die genaue Analyse des Quellcodes verdächtiger Dateien. Zudem sollten Recruiter-Nachrichten und Bewerbungsverfahren, die ungewöhnlich erscheinen, kritisch hinterfragt werden.
Die Hacker-Gruppe Lazarus, die bereits seit Jahren im Cyberkrieg aktiv ist, nutzt immer wieder innovative Methoden, um an sensible Informationen zu gelangen. Entwickler sind daher gut beraten, wachsam zu bleiben und Sicherheitsmaßnahmen ernst zu nehmen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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