BERKELEY / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein Team von Wissenschaftlern hat eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, das menschliche Auge so zu manipulieren, dass es neue Farben wahrnimmt, die jenseits des natürlichen menschlichen Sehvermögens liegen.
Wissenschaftler der University of California, Berkeley, haben eine bahnbrechende Technik entwickelt, die es ermöglicht, das menschliche Auge so zu manipulieren, dass es neue Farben wahrnimmt, die jenseits des natürlichen menschlichen Sehvermögens liegen. Diese neue Farbe, genannt ‘Olo’, wurde von den Teilnehmern der Studie als ein ‘blau-grün von beispielloser Sättigung’ beschrieben. Die Forscher, die teilweise selbst an dem Experiment teilnahmen, veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Science Advances.
Das ultimative Ziel dieser Forschung ist es, eine programmierbare Kontrolle über jede lichtempfindliche Zelle in der Netzhaut zu ermöglichen, vor allem zu Forschungszwecken. Obwohl dieses Ziel noch nicht vollständig erreicht wurde, zeigt die aktuelle Studie, dass viele der grundlegenden Prinzipien in der Praxis umsetzbar sind. Diese Kontrolle könnte neue Wege eröffnen, um das Sehen zu studieren und möglicherweise die Auswirkungen verschiedener Augenerkrankungen zu simulieren, um deren Ursachen besser zu verstehen.
Die menschliche Netzhaut enthält lichtempfindliche Zellen, sogenannte Photorezeptoren, die in zwei Formen vorkommen: Stäbchen und Zapfen. Während Stäbchen das Sehen bei schwachem Licht ermöglichen, sind Zapfen für das Sehen bei Tageslicht verantwortlich und auf bestimmte Wellenlängen des sichtbaren Lichts spezialisiert. Die Forscher fragten sich, was passieren würde, wenn man die M-Zapfen, die am empfindlichsten für grüne Wellenlängen sind, isoliert stimulieren könnte, ohne die L- und S-Zapfen zu aktivieren.
Um dies zu erreichen, entwickelten sie eine Technik namens ‘Oz’, die eine detaillierte Kartierung der Netzhaut jedes Teilnehmers erfordert. Mithilfe von adaptiver Optik und optischer Kohärenztomographie konnten die Forscher die spezifischen Zapfen identifizieren und gezielt mit Lasern stimulieren. Diese Methode ermöglichte es den Teilnehmern, die neue Farbe ‘Olo’ zu sehen, die durch die exklusive Stimulation der M-Zapfen erzeugt wurde.
Die Entdeckung von ‘Olo’ eröffnet neue Möglichkeiten für die Forschung und könnte in Zukunft auch praktische Anwendungen finden, wie zum Beispiel die Behandlung von Farbenblindheit oder die Simulation von Tetrachromatie, einer seltenen Fähigkeit, die bei einigen Menschen vorkommt und ihre Farbwahrnehmung erheblich erweitert. Obwohl die Technik derzeit noch einige Einschränkungen hat, wie die Notwendigkeit, den Blick fixiert zu halten, arbeiten die Forscher daran, diese Herausforderungen zu überwinden.
Langfristig könnte die Oz-Technik auch in alltäglichen Farbdisplays Anwendung finden, obwohl dies aufgrund der derzeit benötigten spezialisierten Laser und Optiken noch in weiter Ferne liegt. Bis dahin bleibt ‘Olo’ eine seltene Farbe, die nur von wenigen Menschen gesehen werden kann.
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