LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einreise nach Großbritannien wird für viele Reisende ab dem 2. April 2023 um eine neue Hürde erweitert: die elektronische Reisegenehmigung ETA. Diese Maßnahme betrifft insbesondere deutsche Staatsbürger, die bisher ohne Visum in das Vereinigte Königreich einreisen konnten.
Die britische Regierung hat die Einführung der Electronic Travel Authorisation (ETA) beschlossen, die ab dem 2. April 2023 für alle Reisenden aus visumfreien Ländern verpflichtend wird. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Sicherheitskontrollen zu verbessern und das Einwanderungssystem vor Missbrauch zu schützen. Die ETA ist mit dem Reisepass verknüpft und kostet etwa zwölf Euro. Sie ermöglicht mehrere Aufenthalte von bis zu sechs Monaten innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren, sofern der Reisepass gültig bleibt.
Die Beantragung der ETA erfolgt über eine spezielle App des britischen Innenministeriums. Reisende müssen Sicherheitsfragen beantworten und sowohl ein Foto ihres Reisepasses als auch ein aktuelles Foto hochladen. Für Personen über neun Jahre ist ein zusätzliches Foto des Gesichts erforderlich. Alternativ kann die Beantragung auch über einen Computer erfolgen. Die Bearbeitungszeit beträgt offiziell bis zu drei Tage, obwohl die meisten Anträge innerhalb von Minuten automatisiert entschieden werden.
Die Einführung der ETA bringt für Reisende einige Herausforderungen mit sich. Wer seine Reise selbst bucht, muss eigenverantwortlich an die Beantragung der ETA denken. Bei Pauschalreisen liegt die Informationspflicht zunächst beim Reisevermittler, der vor Vertragsabschluss über alle wesentlichen Einreiseanforderungen informieren muss. Diese Informationen müssen schriftlich und unaufgefordert bereitgestellt werden, um böse Überraschungen am Flughafen zu vermeiden.
Die britische Regierung erwartet durch die ETA nicht nur eine Verbesserung der Sicherheitskontrollen, sondern auch erhebliche zusätzliche Einnahmen. Ähnliche Systeme existieren bereits in anderen Ländern, wie etwa das ESTA in den USA. Auch die EU plant die Einführung eines vergleichbaren Systems namens ETIAS.
Karolina Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland weist darauf hin, dass die Einführung der ETA für Reisende eine Einschränkung darstellt und zu unerwarteten Problemen führen kann. Insbesondere bei der Buchung über Online-Plattformen müssen Reisende darauf achten, dass sie alle erforderlichen Dokumente und Genehmigungen rechtzeitig erhalten.
Die neue Regelung zeigt, wie sich die Einreisebestimmungen weltweit verschärfen und digitalisieren. Für Reisende bedeutet dies, dass sie sich frühzeitig über die jeweiligen Anforderungen informieren und die notwendigen Schritte einleiten müssen, um ihre Reise reibungslos antreten zu können.
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