MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben erstmals Hinweise darauf, dass die Entfernung von Beta-Amyloid-Plaques aus den Gehirnen von Menschen, die an Alzheimer erkranken könnten, die Krankheit verzögern kann.
In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher herausgefunden, dass die Entfernung von Beta-Amyloid-Plaques aus dem Gehirn von Menschen mit genetischen Mutationen, die fast sicher zu Alzheimer führen, die Symptome der Krankheit verzögern kann. Diese Erkenntnisse stammen aus einer kleinen Studie, die im Rahmen des Dominantly Inherited Alzheimer’s Network (DIAN) durchgeführt wurde. Die Teilnehmer, die sich selbst als ‘X-Men’ bezeichnen, hoffen, mit ihrer Teilnahme die Welt vor Alzheimer zu bewahren.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Lancet Neurology veröffentlicht wurde, zeigt, dass das Risiko für Symptome bei einer kleinen Gruppe von 22 Patienten, die das Medikament Gantenerumab über einen Zeitraum von durchschnittlich acht Jahren einnahmen, halbiert wurde. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, auch wenn sie mit Vorsicht interpretiert werden sollten, da die Studie keine Placebo-Kontrollgruppe hatte.
Dr. Tara Spires-Jones von der University of Edinburgh, die nicht an der Studie beteiligt war, betonte, dass die Ergebnisse wissenschaftlich vielversprechend seien, auch wenn das Medikament wahrscheinlich nicht verfügbar sein wird. Die Forscher glauben, dass eine frühzeitige und langfristige Therapie die Entwicklung der Krankheit möglicherweise um Jahre hinauszögern könnte.
Die Studie steht jedoch vor finanziellen Herausforderungen, da die Finanzierung durch die National Institutes of Health gefährdet ist. Sollte die Finanzierung ausbleiben, könnten die Teilnehmer den Zugang zu den Medikamenten verlieren, was die Forschung erheblich beeinträchtigen würde.
Seit den 1980er Jahren versuchen Wissenschaftler, die mit Alzheimer verbundenen Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Proteine zu entfernen, um die Krankheit zu verzögern oder umzukehren. Trotz zahlreicher Versuche mit biologischen Medikamenten waren die Ergebnisse bisher meist enttäuschend. Gantenerumab, eines dieser Medikamente, zeigte in einer großen klinischen Studie zwar eine Verlangsamung der Symptome, erreichte jedoch nicht die statistische Signifikanz.
Andere Medikamente wie Lecanemab und Donanemab haben die Zulassung der US-amerikanischen Food and Drug Administration erhalten, obwohl sie nur moderate Vorteile bieten und teuer sind. Die Forscher der DIAN-Studie erhielten die Erlaubnis, Gantenerumab so lange wie möglich zu verwenden, und wechselten bei Bedarf zu Lecanemab.
Die Teilnehmer der Studie, wie Sue aus Texas, die seit 2012 an der Studie teilnimmt, haben durch ihre Teilnahme wertvolle Daten geliefert. Sue, die eine genetische Mutation trägt, die zu frühem Alzheimer führt, hat bisher keine Symptome entwickelt, während ihre Geschwister bereits erkrankt sind. Sie glaubt, dass die Medikamente die Krankheit bei ihr um etwa vier Jahre verzögert haben.
Die Forscher rekrutierten DIAN-Mitglieder, die entweder kognitiv normal oder nur leicht symptomatisch waren, um die Wirkung der Medikamente zu testen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Teilnehmer, die Gantenerumab am längsten einnahmen, ein um fast die Hälfte reduziertes Risiko für die Entwicklung von Symptomen hatten.
Experten, die nicht an der Studie beteiligt waren, betonen die Bedeutung der Fortsetzung der Forschung, um die Hypothese der Amyloid-Entfernung weiter zu testen. Dr. Michael Greicius von der Stanford University weist darauf hin, dass die Daten zwar ermutigend sind, aber weitere Forschung notwendig ist, um die Wirksamkeit der Therapie zu bestätigen.
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