Neue Erkenntnisse zur kosmischen Hintergrundstrahlung durch ACT

SANTIAGO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Kartierung der kosmischen Hintergrundstrahlung durch das Atacama Cosmology Telescope (ACT) in Chile bietet einen beispiellosen Einblick in die frühe Geschichte unseres Universums.

Die kosmische Hintergrundstrahlung, die etwa 380.000 Jahre nach dem Urknall entstand, ist ein entscheidendes Element zur Erforschung der Ursprünge unseres Universums. Diese Strahlung, die heute im Mikrowellenbereich nachweisbar ist, bietet einen Blick auf die Verteilung von Materie und Energie in der frühen Phase des Kosmos. Die jüngste Kartierung durch das Atacama Cosmology Telescope (ACT) in Chile hat nun die bisher genaueste Darstellung dieser Strahlung geliefert.

Das ACT, das auf dem Cerro Toco in Chile in einer Höhe von 5.190 Metern steht, hat über fünf Jahre hinweg Daten gesammelt, um ein detailliertes Bild des Universums zu erstellen, als es noch in den Kinderschuhen steckte. Diese neue Kartierung ergänzt frühere Arbeiten, wie die des Planck-Satelliten, und bietet eine fünfmal höhere Auflösung. Dies ermöglicht nicht nur eine genauere Darstellung der Verteilungsmuster, sondern auch der Polarisation der Strahlung, was Rückschlüsse auf die Bewegungen der primordialen Gase zulässt.

Die neuen Daten bestätigen das Alter des Universums mit einer bemerkenswerten Genauigkeit von nur 0,1 Prozent Abweichung. Sie zeigen, dass das Universum 13,8 Milliarden Jahre alt ist. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, da sie helfen, die Rate der kosmischen Expansion und die Anteile von Materie, Dunkler Materie und Dunkler Energie besser zu verstehen. Die Masse der normalen Materie macht dabei nur einen kleinen Teil der Gesamtmasse aus, während Dunkle Materie und Dunkle Energie den Großteil ausmachen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der ACT-Kartierung ist die Bestätigung der Hubble-Konstante, die die Rate der kosmischen Expansion beschreibt. Während andere Messmethoden, wie die Beobachtung von Supernovae, höhere Werte nahelegen, stimmen die ACT-Daten mit den Ergebnissen der Planck-Mission überein und unterstützen das Standardmodell der Kosmologie. Diese Übereinstimmung deutet darauf hin, dass es keine unbekannten Effekte im frühen Universum gibt, die eine höhere Expansionsrate erklären könnten.

Die Bedeutung dieser neuen Kartierung liegt nicht nur in der Bestätigung bestehender Modelle, sondern auch in der Bereitstellung neuer Daten, die zukünftige Forschungen anregen könnten. Die Ergebnisse des ACT könnten dazu beitragen, offene Fragen zur Dunklen Energie und zur Struktur des frühen Universums zu beantworten. Die präzisen Messungen der Polarisation könnten zudem neue Einblicke in die Dynamik der frühen kosmischen Gase bieten.

Insgesamt zeigt die Arbeit des ACT, wie wichtig es ist, bestehende Modelle kontinuierlich zu überprüfen und zu verfeinern. Die Fortschritte in der Technologie, die solche detaillierten Beobachtungen ermöglichen, sind entscheidend für unser Verständnis des Universums und seiner Entwicklung. Die Ergebnisse der ACT-Kartierung werden zweifellos eine wichtige Rolle in der zukünftigen kosmologischen Forschung spielen.

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