MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Cincinnati stellt die bisherigen Annahmen über die Behandlung von Alzheimer in Frage. Forscher haben herausgefunden, dass neue monoklonale Antikörper möglicherweise den kognitiven Abbau verlangsamen, indem sie die Konzentration eines wichtigen Gehirnproteins, Amyloid-beta 42 (Aβ42), erhöhen, anstatt nur die Amyloid-Plaques im Gehirn zu reduzieren.
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Die Alzheimer-Krankheit, die häufigste Form der Demenz, ist durch fortschreitenden Gedächtnisverlust, kognitiven Abbau und Verhaltensänderungen gekennzeichnet. Auf biologischer Ebene wird Alzheimer durch zwei Hauptmerkmale bestimmt: die Ansammlung von Amyloid-Plaques außerhalb der Neuronen und neurofibrilläre Verwicklungen von Tau-Protein innerhalb der Neuronen. Bisherige Behandlungsansätze konzentrierten sich auf die Reduzierung dieser Plaques, jedoch mit begrenztem Erfolg.
Eine neue Studie der Universität Cincinnati hat nun gezeigt, dass die Erhöhung der Konzentration von Amyloid-beta 42 (Aβ42) im Gehirn möglicherweise eine entscheidende Rolle bei der Verlangsamung des kognitiven Abbaus spielt. Diese Entdeckung lenkt die Aufmerksamkeit von der Plaque-Bildung hin zu der potenziellen Rolle von Aβ42 bei der Erhaltung der Gehirngesundheit.
Die Amyloid-Kaskaden-Hypothese, die in den frühen 1990er Jahren vorgeschlagen wurde, dominierte das Feld der Alzheimer-Forschung über Jahrzehnte. Sie besagt, dass Alzheimer beginnt, wenn sich Aβ42-Moleküle zu Oligomeren zusammenlagern, die sich zu Amyloid-Plaques verdichten und die neuronale Kommunikation stören. Trotz der Attraktivität dieser Hypothese haben über 30 klinische Studien, die auf Amyloid abzielen, keine signifikanten kognitiven Vorteile gezeigt.
Professor Alberto J. Espay und sein Team haben die Hypothese aufgestellt, dass der Verlust von normalem, löslichem Aβ42 im Gehirn, anstatt der Aufbau von Plaques, die Alzheimer-Pathologie antreiben könnte. Ihre Forschung deutet darauf hin, dass Aβ42 eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der neuronalen Gesundheit und der synaptischen Funktion spielt. Seine Abnahme, nicht seine Aggregation, könnte zu kognitivem Abbau führen.
Die Forscher analysierten Daten aus 24 randomisierten klinischen Studien mit monoklonalen Antikörpern, die auf Amyloid-Plaques abzielen. Diese Studien umfassten fast 26.000 Patienten mit früher oder mittlerer Alzheimer-Krankheit. Die Ergebnisse zeigten, dass die Erhöhung der Aβ42-Spiegel ebenso stark mit kognitiven Verbesserungen verbunden war wie die Reduzierung von Amyloid-Plaques.
Die Studie schlägt vor, dass Amyloid-Plaques möglicherweise nicht direkt die Symptome von Alzheimer verursachen. Stattdessen könnten sie eine Schutzreaktion des Gehirns auf Stress oder Verletzungen darstellen. Das eigentliche Problem könnte der Verlust von löslichem Aβ42 sein, das eine kritische Rolle für die Gesundheit der Neuronen und die synaptische Funktion spielt.
Diese neuen Erkenntnisse werfen auch praktische Herausforderungen auf. Monoklonale Antikörperbehandlungen, obwohl sie Aβ42-Spiegel erhöhen, bergen Risiken wie Gehirnentzündungen. Espay hofft, die potenziellen Vorteile einer direkten Erhöhung von Aβ42 ohne die toxischen Effekte der Amyloid-Entfernung zu testen.
Die Studie, „Increases in amyloid-β42 slow cognitive and clinical decline in Alzheimer’s disease trials“, wurde von Jesus Abanto, Alok K. Dwivedi, Bruno P. Imbimbo und Alberto J. Espay verfasst.
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