MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler der Northwestern University haben neue Erkenntnisse über die Ursachen von anhaltenden Symptomen nach der Behandlung von Lyme-Borreliose gewonnen. Diese Forschung könnte den Weg für neue Behandlungsansätze ebnen.
Die Lyme-Borreliose ist eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird. Trotz erfolgreicher Antibiotikabehandlung leiden viele Patienten weiterhin unter Symptomen wie Gelenkschmerzen und Müdigkeit. Neue Forschungen der Northwestern University legen nahe, dass Überreste der bakteriellen Zellwand, insbesondere Peptidoglycan, für diese anhaltenden Beschwerden verantwortlich sein könnten.
Peptidoglycan ist ein wesentlicher Bestandteil der Zellwand vieler Bakterien und ein häufiges Ziel von Antibiotika. Bei Borrelia burgdorferi ist dieses Molekül jedoch strukturell einzigartig, was seine Persistenz im menschlichen Körper erklären könnte. Nach dem Absterben der Bakterien durch Antibiotika oder das Immunsystem verbleiben diese Zellwandfragmente im Körper, insbesondere in der Leber und den Gelenken, und lösen dort Entzündungsreaktionen aus.
Diese Entdeckungen erinnern an Theorien zu Long COVID, bei denen das Immunsystem auf verbleibende virale Komponenten reagiert. Laut Brandon L. Jutras, einem führenden Forscher der Studie, könnten sowohl Lyme-Borreliose als auch Long COVID durch eine unangemessene Entzündungsreaktion auf Überreste einer früheren Infektion verursacht werden. Diese Erkenntnisse könnten zu neuen diagnostischen Werkzeugen und Behandlungen führen, die sich auf die Entzündungsreaktion konzentrieren, anstatt auf die aktive Infektion.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Forschung ist die Beobachtung, dass das Peptidoglycan von Borrelia burgdorferi in der Leber und in den Gelenken verbleibt, wo es von Zellen wie Kupffer-Zellen und Hepatozyten aufgenommen wird. Diese Zellen behalten das Material, was zu einer anhaltenden Entzündungsreaktion führen kann. Dies könnte erklären, warum einige Patienten trotz erfolgreicher Antibiotikabehandlung weiterhin Symptome zeigen.
Die Forscher untersuchen derzeit den Einsatz von monoklonalen Antikörpern, um diese verbleibenden Moleküle zu neutralisieren. Diese Antikörper könnten gezielt das Peptidoglycan angreifen und so die Entzündungsreaktion reduzieren. Diese Strategie könnte besonders für Patienten mit Post-Treatment Lyme Disease (PTLD) von Bedeutung sein, bei denen herkömmliche Antibiotika nicht ausreichend wirksam sind.
Die Studie, die in der Zeitschrift Science Translational Medicine veröffentlicht werden soll, wurde von mehreren Organisationen finanziert, darunter die National Institutes of Allergy and Infectious Diseases und die Global Lyme Alliance. Diese Unterstützung unterstreicht die Bedeutung der Forschung für das Verständnis und die Behandlung von Lyme-Borreliose und ihren langfristigen Auswirkungen.
Insgesamt bieten diese neuen Erkenntnisse Hoffnung für Patienten, die unter den anhaltenden Auswirkungen der Lyme-Borreliose leiden. Durch das Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen können gezieltere und effektivere Behandlungen entwickelt werden, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern könnten.
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