SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben eine einzigartige Stammzelle im jungen Gehirn entdeckt, die sich zu verschiedenen Zelltypen entwickeln kann. Diese Entdeckung könnte Aufschluss über die Ursprünge von Autismus und Glioblastomen geben.
Die Entdeckung einer besonderen Stammzelle im jungen Gehirn, die sich zu verschiedenen Zelltypen entwickeln kann, könnte neue Einblicke in die Entstehung von Autismus und Hirntumoren wie Glioblastomen bieten. Forscher der UCSF haben herausgefunden, dass diese Stammzellen Genexpressionsmuster aufweisen, die die frühe Gehirnentwicklung regulieren. Eine Störung dieser Muster könnte zu neurologischen Erkrankungen führen.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, liefert eine detaillierte Genexpressionskarte, die Gene im Zusammenhang mit Autismus mit unreifen Neuronen verknüpft, die während des Gehirnwachstums aktiv sind. Diese Erkenntnisse könnten neue Möglichkeiten eröffnen, um die Ursprünge von Glioblastomen zu bekämpfen und das Verständnis für die Entwicklungsursprünge von Autismus zu verbessern.
Die Forscher untersuchten menschliche Gehirnzellen aus den ersten beiden Lebensjahrzehnten und entdeckten eine frühe Stammzelle, die die Genetik von Glioblastomen im Erwachsenenalter erklären könnte. Die Daten enthielten auch Hinweise auf die Ursprünge von Autismus. Diese umfassende Genexpressionskarte könnte als Ressource für die Erforschung einer Vielzahl anderer Hirnerkrankungen dienen.
Die Studie zeigt, dass viele Gene, die mit Autismus in Verbindung stehen, bereits in unreifen Neuronen aktiv sind, bevor Symptome auftreten. Mutationen in diesen Genen könnten das Wachstum des jungen Gehirns beeinträchtigen und zu Autismus führen. Diese Programme der Genexpression werden aktiv, wenn junge Neuronen noch im wachsenden Gehirn wandern und Verbindungen mit anderen Neuronen aufbauen.
Ein weiterer interessanter Aspekt der Forschung ist die Entdeckung von Stammzellen, die in der Lage sind, sich zu drei verschiedenen Zelltypen zu entwickeln. Diese Fähigkeit könnte es ihnen ermöglichen, später im Leben Glioblastom-Tumoren zu bilden, die ähnliche Zelltypen enthalten. Diese Entdeckung bestätigt die Theorie, dass Tumoren genetische Wachstumsprogramme für unkontrolliertes Wachstum im Erwachsenenalter kapern.
Die Forscher hoffen, dass das Verständnis des Kontexts, in dem eine Stammzelle drei Zelltypen im sich entwickelnden Gehirn produziert, helfen könnte, dieses Wachstum zu unterbrechen, wenn es während des Krebses wieder auftritt. Diese Erkenntnisse könnten neue Ansätze zur Behandlung von Glioblastomen an ihrer Quelle bieten: der “Krebsstammzelle”.
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