SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Studie hat gezeigt, dass Schmerz und Juckreiz im Gehirn durch separate neuronale Schaltkreise verarbeitet werden. Diese Entdeckung könnte neue Wege für die Behandlung chronischer Schmerz- und Juckreizstörungen eröffnen.

Eine neue Studie hat enthüllt, dass Schmerz und Juckreiz im Gehirn durch unterschiedliche neuronale Schaltkreise im anterioren cingulären Cortex (ACC) verarbeitet werden. Diese Erkenntnis widerspricht der bisherigen Annahme, dass beide Empfindungen dieselben neuronalen Pfade teilen. Forscher haben zwei Arten von Neuronen identifiziert: solche, die auf beide Reize reagieren, und solche, die spezifisch entweder durch Schmerz oder Juckreiz aktiviert werden.

Die Untersuchung, geleitet von KAANG Bong-Kiun vom Institut für Grundlagenforschung und KO Hyoung-Gon von der Kyung Hee Universität, nutzte fortschrittliche synaptische Analysemethoden und chemogenetische Techniken. Dabei wurde festgestellt, dass diese Neuronen separate Eingaben vom mediodorsalen Thalamus erhalten. Diese Entdeckung liefert grundlegende Einblicke in die neuronalen Mechanismen, die der Verarbeitung von Schmerz und Juckreiz zugrunde liegen.

Die Forscher verwendeten die dual-eGRASP-Technik, um zu zeigen, dass schmerz- und juckreizspezifische Neuronen im ACC unterschiedliche synaptische Eingaben von mediodorsalen thalamischen Neuronen erhalten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schmerz und Juckreiz durch unabhängige neuronale Populationen im ACC verarbeitet werden, was die subjektive Erfahrung dieser Empfindungen beeinflusst.

Durch die gezielte Deaktivierung von schmerz- oder juckreizspezifischen Neuronen mittels chemogenetischer Techniken konnten die Forscher nachweisen, dass die Unterdrückung von Schmerzneuronen die Schmerzempfindung reduzierte, ohne den Juckreiz zu beeinflussen, und umgekehrt. Dies zeigt, dass diese Neuronen eine direkte Rolle bei der Wahrnehmung von Schmerz und Juckreiz spielen.

Diese Studie stellt einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis der emotionalen Gedächtnisverarbeitung auf synaptischer Ebene dar. Die Erkenntnisse könnten neue therapeutische Ansätze für die Behandlung von chronischen Schmerz- und Juckreizstörungen eröffnen, indem sie gezielt auf die spezifischen neuronalen Schaltkreise abzielen.

Die Forscher planen, ihre Untersuchungen zu erweitern, um die Interaktionen zwischen diesen Schaltkreisen unter pathologischen Bedingungen zu erforschen. Diese Arbeit könnte dazu beitragen, die komplexen sensorischen Verarbeitungsmechanismen des Gehirns besser zu verstehen und neue Wege zur Linderung von Schmerz und Juckreiz zu finden.

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Neue Erkenntnisse: Schmerz und Juckreiz im Gehirn getrennt verarbeitet
Neue Erkenntnisse: Schmerz und Juckreiz im Gehirn getrennt verarbeitet (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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