MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer bedeutenden wissenschaftlichen Entdeckung haben Forscher einen direkten Zusammenhang zwischen Entzündungen im Gehirn und der bei Krebspatienten häufig auftretenden Apathie und Müdigkeit identifiziert. Diese Erkenntnis könnte den Weg für neue Behandlungsansätze ebnen, die die Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs erheblich verbessern könnten.
Die Forschungsergebnisse der Washington University School of Medicine in St. Louis werfen ein neues Licht auf die Ursachen von Apathie und Müdigkeit bei Krebspatienten. Entgegen der bisherigen Annahme, dass diese Symptome hauptsächlich durch den körperlichen Verfall und Gewichtsverlust verursacht werden, zeigen die Studien, dass spezifische Neuronen im Gehirn, die Entzündungen wahrnehmen, eine zentrale Rolle spielen. Diese Neuronen unterdrücken die Freisetzung von Dopamin, einem entscheidenden Botenstoff für Motivation und Antrieb.
In Experimenten mit Mäusen, die an Krebs-bedingter Kachexie litten, einem Zustand, der durch Muskelabbau und Gewichtsverlust gekennzeichnet ist, entdeckten die Wissenschaftler einen bisher unbekannten neuronalen Pfad. Dieser Pfad, der von der Hirnstammregion ausgeht, reagiert auf erhöhte Interleukin-6 (IL-6)-Spiegel im Blut, ein Molekül, das bei Kachexie erhöht ist. Die Aktivierung dieses Pfades führt zu einer verminderten Dopaminfreisetzung im Nucleus accumbens, einem Bereich des Gehirns, der für Motivation und Belohnung entscheidend ist.
Die Blockierung dieses neuronalen Pfades oder die Behandlung mit einem IL-6-Antikörper, ähnlich einem bereits für rheumatoide Arthritis zugelassenen Medikament, stellte die Motivation der Mäuse wieder her. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Apathie und Motivationsverlust bei Krebs unabhängig von der physischen Erkrankung behandelt werden können. Dies könnte eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität für Patienten mit fortgeschrittenem Krebs bedeuten.
Die Entdeckung hat weitreichende Implikationen, da der identifizierte Gehirnkreislauf möglicherweise auch bei anderen chronischen Entzündungserkrankungen eine Rolle spielt. Die Forscher vermuten, dass die gleiche neuronale Mechanik, die bei Krebspatienten zu Apathie führt, auch bei anderen Erkrankungen wie Depressionen oder chronischen Entzündungen beteiligt sein könnte.
Die Forschung wurde durch eine Vielzahl von Stipendien und Förderungen unterstützt, darunter Mittel von der National Institutes of Health (NIH) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Diese Unterstützung unterstreicht die Bedeutung der Entdeckung und das Potenzial, neue therapeutische Ansätze zu entwickeln, die über die Krebsbehandlung hinausgehen.
Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten auch die Entwicklung neuer Medikamente vorantreiben, die gezielt auf die neuronalen Mechanismen abzielen, die durch Entzündungen aktiviert werden. Dies würde nicht nur die Behandlung von Krebspatienten revolutionieren, sondern auch neue Perspektiven für die Therapie anderer chronischer Erkrankungen eröffnen.
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