STOCKHOLM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Studie hat gezeigt, dass sich unsere Pupillen synchron mit unserem Atemrhythmus verändern. Diese Entdeckung, die als “pupilläre Atemphasenreaktion” bezeichnet wird, könnte unser Verständnis der Verbindung zwischen Körper und Geist revolutionieren.
Eine neue Studie hat eine faszinierende Verbindung zwischen unserem Atemrhythmus und der Größe unserer Pupillen aufgedeckt. Diese Entdeckung, die als “pupilläre Atemphasenreaktion” bezeichnet wird, zeigt, dass unsere Pupillen am kleinsten zu Beginn der Einatmung und am größten während der Ausatmung sind. Diese Reaktion bleibt konstant, unabhängig von Lichtverhältnissen, Fokus oder kognitiver Anstrengung.
Die Forschung, die an über 200 Teilnehmern durchgeführt wurde, zeigt, dass diese Reaktion universell robust ist. Sie bleibt konstant, egal ob die Teilnehmer durch die Nase oder den Mund atmen oder ob sie ihre Atemfrequenz ändern. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis der visuellen Wahrnehmung haben und möglicherweise als diagnostisches Werkzeug für neurologische Erkrankungen dienen.
Traditionell wurden Pupillenreaktionen auf Licht, Fokus und mentale Anstrengung untersucht. Diese neue Entdeckung fügt eine vierte Dimension hinzu, die zeigt, dass unsere inneren Rhythmen eng mit unserer visuellen Wahrnehmung verbunden sind. Dies könnte bedeuten, dass unsere Sichtweise mit jedem Atemzug subtil zwischen der Erkennung schwacher Objekte und der Unterscheidung feiner Details wechselt.
Die Forscher am Karolinska Institut in Stockholm und der Universität Groningen haben diese Verbindung durch eine Reihe von Experimenten bestätigt. Sie untersuchten, wie verschiedene Atemmuster die Pupillengröße beeinflussen, und fanden heraus, dass die Pupillen unabhängig von den Bedingungen immer am kleinsten zu Beginn der Einatmung und am größten während der Ausatmung sind.
Diese Entdeckung könnte auch neue Wege für die Diagnose neurologischer Störungen eröffnen. Ähnlich wie die Pupillenreaktion auf Licht in der Medizin verwendet wird, könnten Veränderungen in der Verbindung zwischen Pupillengröße und Atmung ein frühes Anzeichen für neurologische Störungen sein.
Die Forschung ist Teil eines größeren Bestrebens, zu verstehen, wie unsere inneren Körperrhythmen die Wahrnehmung beeinflussen. Wissenschaftler entdecken zunehmend, dass unser Gehirn externe Informationen nicht isoliert verarbeitet, sondern auch Signale aus unserem Körper integriert. Diese Erkenntnisse könnten neue Forschungen darüber anregen, wie Körperrhythmen die Wahrnehmung formen.
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