MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Entdeckung in der Neurowissenschaft könnte die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen revolutionieren. Forscher haben eine neue Art von neuronalen Stammzellen entdeckt, die außerhalb des zentralen Nervensystems existieren.
Die Entdeckung von peripheren neuronalen Stammzellen (pNSCs) in Geweben wie der Lunge und dem Schwanz von Mäusen stellt eine bedeutende Weiterentwicklung in der Neurowissenschaft dar. Diese Zellen teilen wesentliche Eigenschaften mit den im Gehirn vorkommenden neuronalen Stammzellen, darunter die Fähigkeit zur Selbsterneuerung und Differenzierung in Neuronen. Diese Entdeckung könnte die Tür zu neuen Therapieansätzen für neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson oder zur Reparatur von Rückenmarksverletzungen öffnen.
Traditionell ging man davon aus, dass neuronale Stammzellen nur im Gehirn und Rückenmark vorkommen. Diese Annahme wurde nun durch eine internationale Studie unter der Leitung von Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin widerlegt. Die Entdeckung der pNSCs außerhalb des zentralen Nervensystems deutet auf ein bisher unbekanntes Maß an zellulärer Plastizität innerhalb des Nervensystems hin.
Die Forscher fanden heraus, dass pNSCs in der Lage sind, über längere Zeiträume Neurogenese zu unterstützen, was sie von neuralen Kammstammzellen unterscheidet, die nur eine begrenzte Selbsterneuerungskapazität besitzen. Diese Zellen könnten eine zugängliche Quelle für die Behandlung neurologischer Erkrankungen und Verletzungen darstellen, da sie leichter zugänglich sind als ihre im Gehirn befindlichen Gegenstücke.
Die Entdeckung von pNSCs bietet nicht nur neue Einblicke in die Entwicklung des Säugetiernervensystems, sondern stellt auch eine langjährige Hypothese in der Neurowissenschaft infrage. Da sie in großen Mengen in der Petrischale kultiviert werden können, eröffnen sie neue Möglichkeiten für die regenerative Medizin.
Hans Schöler, der leitende Autor der Studie, betont die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit, die diese Entdeckung möglich gemacht hat. Die Kombination aus genetischer Abstammungsanalyse, Einzelzellanalysen und funktionalen Tests in vivo liefert überzeugende Beweise dafür, dass diese peripheren neuronalen Stammzellen ein echter und bisher nicht erkannter Bestandteil des Säugetiernervensystems sind.
Die Möglichkeit, pNSCs zu nutzen, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen und Strategien zur Reparatur von Nervenzellen haben. Sollten pNSCs auch im Menschen existieren, könnten sie eine leicht zugängliche Quelle für neuronale Stammzellen darstellen, die in Zukunft zur Behandlung von Erkrankungen wie Parkinson, Rückenmarksverletzungen und anderen neurodegenerativen Störungen eingesetzt werden könnten.
Die Ergebnisse, die in der Zeitschrift Nature Cell Biology veröffentlicht wurden, ebnen den Weg für weitere Forschungen zur Rolle von pNSCs in der menschlichen Biologie und ihrer potenziellen Anwendung in der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen und in regenerativen Therapien.
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