MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Entwicklung im Bereich der medizinischen Diagnostik verspricht, die Früherkennung von Tumoren erheblich zu verbessern. Forscher der Stanford University haben eine neue Methode entwickelt, die es ermöglicht, tumorabgeleitete zellfreie RNA mit einer bisher unerreichten Sensitivität im Blut nachzuweisen.
Die Früherkennung von Tumoren ist ein entscheidender Faktor für den Behandlungserfolg bei Krebserkrankungen. Oftmals bleiben Tumore lange unentdeckt, da sie in frühen Stadien keine Symptome verursachen. Eine neue Methode, entwickelt von Forschern der Stanford University, könnte diesen Prozess revolutionieren. Der sogenannte RARE-seq-Test ermöglicht es, tumorabgeleitete zellfreie RNA im Blut mit einer etwa 50-fach höheren Sensitivität als herkömmliche Sequenzierungstechniken nachzuweisen.
Diese innovative Technik zeigt vielversprechende Ergebnisse, insbesondere bei der Erkennung von Lungenkrebs. In einer Studie konnte RARE-seq Lungenkrebs-Signaturen bei Patienten in verschiedenen Krankheitsstadien identifizieren und übertraf dabei gängige DNA-basierte Ansätze. Die Methode bietet eine nicht-invasive Möglichkeit, krebsbedingte Veränderungen im Blut zu erfassen, was eine frühzeitige Diagnose und Überwachung der Krankheit ermöglicht.
Der RARE-seq-Test basiert auf der Analyse von zellfreier RNA, die von sterbenden oder aktiven Zellen in den Blutkreislauf abgegeben wird. Diese RNA-Fragmente bieten einen umfassenderen diagnostischen Überblick über die Genaktivität im gesamten Körper. Die Herausforderung besteht darin, die seltenen tumorabgeleiteten RNA-Moleküle aus dem Hintergrundrauschen der RNA von blutbildenden Zellen herauszufiltern.
In der Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Nature, wurden 437 Plasmaproben von 369 Personen analysiert. Die Teilnehmer umfassten eine Bandbreite von Krebsstadien, nicht-malignen Erkrankungen und gesunden Kontrollpersonen. Die Forscher optimierten den gesamten experimentellen Workflow, um die Variabilität bei der Analyse von zellfreier RNA zu reduzieren.
Ein zentraler Aspekt der Methode ist die selektive Anreicherung von Transkripten während der Bibliotheksvorbereitung. Mit molekularen Sonden isolierten die Forscher 4.737 seltene Gene und 50 Haushaltsgene, die typischerweise in gesundem Plasma niedrig oder nicht vorhanden sind und eher krankheitsspezifische RNA widerspiegeln.
RARE-seq konnte in 101 von 139 Teilnehmern mit zuvor bestätigtem Lungenkrebs Expressionssignaturen nachweisen. Die Erkennungsraten stiegen mit dem Krebsstadium an, von 30 % in Stadium I bis zu 83 % in Stadium IV. In einem direkten Vergleich mit ctDNA-Analysen identifizierte RARE-seq Krebs in 34 % der Fälle, die von der ctDNA-Analyse übersehen wurden.
Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Analyse von zellfreier RNA ein breites Anwendungspotenzial sowohl bei Krebs als auch bei nicht-krebsbedingten Erkrankungen bietet. RARE-seq könnte die Grundlage für zukünftige Bluttests bilden, die Genexpressionsveränderungen in einer Vielzahl klinischer Szenarien erfassen.
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