MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Betrugswelle im Kryptobereich sorgt für Aufsehen: Nutzer berichten von gefälschten E-Mails, die vorgeben, von den bekannten Krypto-Börsen Coinbase und Gemini zu stammen.
In der Welt der Kryptowährungen sind Sicherheitsbedrohungen allgegenwärtig, und die jüngste Entwicklung zeigt, wie raffiniert Betrüger vorgehen können. Nutzer von Kryptowährungen berichten über eine Zunahme von Phishing-E-Mails, die scheinbar von den renommierten Krypto-Börsen Coinbase und Gemini stammen. Diese E-Mails fordern die Empfänger auf, ein neues Wallet mit vorgefertigten Wiederherstellungsphrasen einzurichten, die von den Betrügern kontrolliert werden.
Einige Beispiele, die in sozialen Medien geteilt wurden, zeigen, dass die E-Mails angeblich von Coinbase stammen und die Nutzer auffordern, auf selbstverwaltete Wallets umzusteigen. Dabei wird eine Frist bis zum 1. April gesetzt, um den Wechsel vorzunehmen. Die E-Mails enthalten Anweisungen zum Herunterladen der legitimen Coinbase Wallet, jedoch auch die gefährlichen vorgefertigten Wiederherstellungsphrasen. Sobald Nutzer ein neues Wallet mit diesen Phrasen eröffnen und Gelder transferieren, sind die Vermögenswerte für die Betrüger zugänglich.
Die E-Mails erwähnen zudem eine angebliche Sammelklage gegen Coinbase, in der behauptet wird, dass das Unternehmen nicht registrierte Wertpapiere verkauft habe. Dies habe dazu geführt, dass ein Gericht die Nutzer dazu verpflichtet habe, ihre eigenen Wallets zu verwalten. Coinbase hat jedoch bereits am 27. Februar eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC abgewiesen, die das Unternehmen als nicht registrierten Broker und Verkäufer nicht registrierter Wertpapiere beschuldigte.
Coinbase hat auf die Betrugsmasche reagiert und in einem Beitrag auf sozialen Medien klargestellt, dass das Unternehmen niemals Wiederherstellungsphrasen versendet und Nutzer solche Phrasen niemals von Dritten annehmen sollten. Auch die Krypto-Börse Gemini wurde mit derselben Betrugsmasche ins Visier genommen, wobei die E-Mails ebenfalls behaupten, dass Nutzer aufgrund einer jüngsten Gerichtsentscheidung ein neues Wallet einrichten müssten.
Gemini war ebenfalls in rechtliche Auseinandersetzungen mit der SEC verwickelt, die dem Unternehmen vorwarf, nicht registrierte Wertpapiere über sein Earn-Programm angeboten zu haben. Die Regulierungsbehörde entschied sich jedoch am 26. Februar, die Klage fallen zu lassen. Auf Anfragen zu einem Kommentar hat Gemini bisher nicht reagiert.
Die Blockchain-Sicherheitsfirma CertiK hat in ihrem jährlichen Web3-Sicherheitsbericht Krypto-Phishing-Angriffe als die bedeutendste Sicherheitsbedrohung für 2024 hervorgehoben, die Nutzer in 296 Vorfällen insgesamt 1 Milliarde US-Dollar gekostet haben. Diese E-Mail-Betrugsmaschen treten in einer Zeit auf, in der mindestens drei Krypto-Gründer berichten, dass sie einen Versuch nordkoreanischer Hacker vereitelt haben, sensible Daten durch gefälschte Zoom-Anrufe zu stehlen.
Die Betrüger zielen auf Krypto-Gründer ab, indem sie ein Treffen zur Besprechung einer Partnerschaftsmöglichkeit anbieten. Sobald der Anruf beginnt, senden sie eine Nachricht, die vorgibt, dass es Audio-Probleme gibt, und einen Link zu einem neuen Anruf, der Malware installiert.
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