WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde hat kürzlich entschieden, die Werbekampagnen für Impfstoffe neu auszurichten. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Impfbereitschaft in der Bevölkerung haben.
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Die Entscheidung, die Werbekampagnen für Impfstoffe in den USA neu auszurichten, hat in der Gesundheitsbranche für Aufsehen gesorgt. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) wurden angewiesen, bestehende Promotions für Impfstoffe, darunter die ‘Wild to Mild’-Kampagne für Grippeimpfungen, einzustellen. Stattdessen soll der Fokus auf das Prinzip der ‘informierten Zustimmung’ gelegt werden, wie es von Robert F. Kennedy Jr., dem neuen Gesundheitsminister, gefordert wird.
Das Prinzip der informierten Zustimmung ist ein grundlegendes Element der Gesundheitsversorgung, das sicherstellen soll, dass Patienten über alle Risiken und Vorteile medizinischer Eingriffe informiert sind. Kritiker befürchten jedoch, dass eine übermäßige Betonung der Risiken ohne den Kontext der bewährten Vorteile die Impfbereitschaft in der Bevölkerung untergraben könnte.
Michael Osterholm, Direktor des Center for Infectious Disease Research and Policy der University of Minnesota, betont die Wichtigkeit der informierten Zustimmung, warnt jedoch davor, dass eine einseitige Darstellung der Risiken die Impfquoten negativ beeinflussen könnte. Diese Neuausrichtung der Impfwerbung könnte ein erster Hinweis darauf sein, wie RFK Jr. die US-amerikanische Impfpolitik als oberster Gesundheitsbeamter verändern könnte.
Zusätzlich zur Einstellung der Grippeimpfkampagne wurde ein Treffen des einflussreichen Impfstoffberatungsausschusses der CDC verschoben. Berichten zufolge könnte RFK Jr. auch einige Mitglieder dieses Ausschusses und anderer öffentlicher Gesundheitsgremien austauschen, da er Interessenkonflikte vermutet.
Die bisherigen Werbekampagnen der CDC, die nun eingestellt wurden, umfassten bezahlte Anzeigen in digitalen Publikationen und auf sozialen Medien. Diese Kampagnen zielten darauf ab, die Vorteile von Impfungen zu betonen, indem sie beispielsweise die Grippeimpfung als Schutz vor schweren Krankheitsverläufen darstellten.
Die Entscheidung, die Werbekampagnen zu ändern, kommt zu einer Zeit, in der die Impfquoten in den USA rückläufig sind. Nach der Covid-19-Pandemie haben sich nur etwa 23% der Erwachsenen die aktualisierte Covid-19-Impfung geholt, und die Grippeimpfquote liegt bei etwa 45%, was einem Rückgang von fünf Prozentpunkten im Vergleich zur Zeit vor Covid entspricht.
RFK Jr., der durch seine kritische Haltung gegenüber der Sicherheit von Impfstoffen bekannt ist, hat während seiner Bestätigungsanhörungen im Senat wiederholt abgelehnt, sich von widerlegten Behauptungen über die Sicherheit von Impfstoffen zu distanzieren. Trotz Bedenken einiger Senatoren wurde er mit Unterstützung der Mehrheit bestätigt.
Die Auswirkungen dieser Neuausrichtung der Impfwerbung auf die öffentliche Gesundheit und die Impfbereitschaft in den USA bleiben abzuwarten. Experten warnen jedoch davor, dass eine einseitige Darstellung der Risiken ohne den Kontext der Vorteile die Impfbereitschaft weiter schwächen könnte.
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