MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die Hauptursache für Erblindung bei Erwachsenen und betrifft fast die Hälfte der über 80-Jährigen. Neue Forschungen zielen darauf ab, die Kommunikation von Netzhautzellen zu verstehen, um den Fortschritt von AMD zu verlangsamen.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine der häufigsten Ursachen für Sehverlust bei älteren Erwachsenen. Fast die Hälfte der über 80-Jährigen ist betroffen, was die Dringlichkeit neuer Behandlungsmethoden unterstreicht. Forscher der Universität von Oklahoma haben nun einen vielversprechenden Ansatz entwickelt, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Im Mittelpunkt steht die Rolle von MikroRNA und extrazellulären Vesikeln (EVs) in der Kommunikation zwischen Netzhautzellen.
Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Verlust der Funktion von MikroRNA-204 in retinalen Mikrogliazellen eine beschleunigte Entzündung und Degeneration auslösen kann. Diese MikroRNA ist entscheidend für die Regulierung des Lipidstoffwechsels in diesen Zellen. Wenn dieser Prozess gestört ist, kann dies zu einer Verschlechterung der Netzhautfunktion führen. Die Forscher hoffen, EVs so zu modifizieren, dass sie therapeutische Wirkstoffe direkt zu den Mikrogliazellen transportieren können, um diese zu verjüngen.
Derzeitige Behandlungen für AMD, wie die Injektion von Antikörpern direkt ins Auge, sind nur bei 10 bis 15 Prozent der Patienten wirksam. Dies zeigt den dringenden Bedarf an neuen Ansätzen. Die Forscher von Oklahoma untersuchen, ob EVs als Transportmittel für therapeutische MikroRNA genutzt werden können, um die Funktion der Mikrogliazellen zu verbessern und die Entzündung zu reduzieren.
Die Forschung wird durch einen vierjährigen Zuschuss in Höhe von 1,7 Millionen US-Dollar von den National Institutes of Health unterstützt. Jiyang Cai, Ph.D., Professor für Biochemie und Physiologie, leitet das Projekt. Er und sein Team kartieren die Verbindungen zwischen Zellen und Genen in den Augen von Labormäusen, um die Mechanismen der Krankheitsentwicklung besser zu verstehen.
Ein zentraler Aspekt der Forschung ist die Untersuchung, wie MikroRNA-204 das Tgfbr2-Gen in Mikrogliazellen beeinflusst, das an Entzündungs- und Fettstoffwechselprozessen beteiligt ist. Die Forscher hoffen, dass die Ergebnisse ihrer Studien neue Einblicke in die Interaktion von EVs und ihren Frachtstoffen mit den Zellen der äußeren Netzhaut liefern werden.
Wenn es gelingt, die Funktion der Mikrogliazellen durch gezielte EV-basierte Therapien zu modulieren, könnte dies eine bedeutende Verbesserung gegenüber den derzeitigen Behandlungsmethoden darstellen. Ziel ist es, die Degeneration zu verlangsamen und den Sehverlust auf ein Minimum zu reduzieren, anstatt ihn vollständig zu verhindern. Dies könnte für viele Patienten den Unterschied zwischen einem erheblichen Sehverlust und einer geringfügigen Beeinträchtigung ausmachen.
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