STANFORD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bedeutenden Schritt für die Schmerzforschung haben Wissenschaftler an der Stanford University eine innovative Methode entwickelt, um die menschliche Schmerzverarbeitung im Labor nachzubilden.
Die jüngsten Fortschritte in der Schmerzforschung könnten die Entwicklung neuer Schmerzmittel revolutionieren. Forscher der Stanford University haben eine Methode entwickelt, um die menschliche Schmerzverarbeitung in einem Laborumfeld nachzubilden. Diese bahnbrechende Arbeit nutzt sogenannte Organoide, die aus menschlichen Nervenzellen bestehen und die verschiedenen Komponenten des menschlichen Schmerzpfades repräsentieren.
Diese Organoide, die in einer Schale wachsen, bieten eine vereinfachte, aber effektive Möglichkeit, die komplexen Prozesse der Schmerzübertragung zu studieren. Durch die Integration von vier spezifischen Organoiden, die jeweils eine andere Station des Schmerzpfades darstellen, konnten die Forscher eine Art Miniatur-Nervensystem schaffen. Diese Entwicklung könnte nicht nur helfen, bestimmte Schmerzsyndrome besser zu verstehen, sondern auch eine neue Plattform für die Erprobung potenzieller Schmerzmittel bieten.
Der Prozess beginnt mit der Stimulation eines sensorischen Organoids durch Substanzen wie Capsaicin, das in Chilischoten vorkommt. Diese Stimulation löst eine neuronale Aktivität aus, die sich durch die anderen Organoide fortsetzt. Dies ermöglicht es den Wissenschaftlern, die Signalübertragung von der Haut bis zur Großhirnrinde zu verfolgen, ähnlich wie es im menschlichen Körper geschieht.
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Forschung ist die Möglichkeit, genetische Varianten zu untersuchen, die mit abnormalen Schmerzempfindungen verbunden sind. Ein Beispiel ist das Erythromelalgie-Syndrom, bei dem Betroffene extreme Schmerzen bei milden Temperaturen empfinden. Die Forscher fanden heraus, dass Organoide mit dieser genetischen Variante eine erhöhte neuronale Aktivität zeigten, was auf eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit hindeutet.
Obwohl dieses Modell eine vereinfachte Version der menschlichen Schmerzverarbeitung darstellt, bietet es dennoch wertvolle Einblicke in die Funktionsweise des Nervensystems. Es eröffnet neue Möglichkeiten für die Erforschung von Nervensystemerkrankungen und die Entwicklung von Therapien. Die Forscher hoffen, dass diese Technologie in Zukunft weiterentwickelt werden kann, um noch komplexere Teile des Nervensystems nachzubilden.
Die Anwendung solcher Modelle könnte weitreichende Auswirkungen auf die medizinische Forschung haben. Sie bieten eine Alternative zu Tierversuchen, die oft nicht die gleichen Ergebnisse wie beim Menschen liefern. Darüber hinaus könnten sie die Entwicklung personalisierter Medizin vorantreiben, indem sie es ermöglichen, die Wirkung von Medikamenten auf spezifische genetische Profile zu testen.
Insgesamt stellt diese Forschung einen bedeutenden Fortschritt in der Schmerzforschung dar und könnte den Weg für neue, effektivere Behandlungsmethoden ebnen. Die Möglichkeit, menschliche Schmerzpfade im Labor nachzubilden, könnte nicht nur die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigen, sondern auch das Verständnis von Schmerzsyndromen vertiefen.
☕︎ Unterstütze IT BOLTWISE® und trete unserem exklusiven KI-Club bei - für nur 1,99 Euro im Monat:
- NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Senior AI Consultant (f/m/d)
Werkstudent*in für KI-gestützte Fallbearbeitung (d/m/w)
Innovationsmanager mit dem Schwerpunkt Künstliche Intelligenz (m/w/d)
Senior Consultant AI Healthcare (m/w/d)
- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Neue Ansätze in der Schmerzforschung: Organoide als Testplattform" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Neue Ansätze in der Schmerzforschung: Organoide als Testplattform" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Neue Ansätze in der Schmerzforschung: Organoide als Testplattform« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!