Netflix trotzt Handelskrisen mit globaler Strategie

LOS GATOS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Netflix hat sich inmitten globaler Handelskonflikte als widerstandsfähig erwiesen, dank seiner internationalen Integration und seines abonnementbasierten Modells.

Netflix hat sich in den letzten Jahren als eine der widerstandsfähigsten Firmen im Bereich der digitalen Dienstleistungen etabliert. Trotz der globalen Handelskrisen, die viele Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen haben, konnte Netflix durch seine internationale Integration und sein abonnementbasiertes Geschäftsmodell punkten. Haushalte weltweit würden viele andere Ausgaben einschränken, bevor sie auf ihren Netflix-Zugang verzichten. Dies zeigt die relative Inelastizität der Nachfrage nach den Diensten des Streaming-Giganten.

Im Gegensatz zu hardwarefokussierten Technologiegiganten minimiert Netflix durch seinen digitalen Service die direkte Exposition gegenüber Zöllen auf physische Güter. Mit über 300 Millionen Abonnenten in 190 Ländern diversifiziert das Unternehmen seine Einnahmequellen und reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Märkten. Zwischen 2020 und 2023 investierte Netflix 6,8 Milliarden US-Dollar in europäische Produktionen, was nicht nur die lokale Content-Produktion fördert, sondern auch wirtschaftliche Verbindungen stärkt und potenzielle Vergeltungsmaßnahmen wie digitale Dienstleistungssteuern abmildern könnte.

Die Stabilität des Abonnementmodells von Netflix bietet in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit einen klaren Vorteil. In einem Handelskrieg, in dem die Budgets der Verbraucher schrumpfen, bevorzugen viele erschwingliche Unterhaltung wie Streaming gegenüber teureren Freizeitaktivitäten wie Essen gehen oder Reisen. Die Einführung eines werbefinanzierten Tarifs, für den sich 55 % der neuen Abonnenten im vierten Quartal 2024 entschieden, trägt zur Diversifizierung der Einnahmen und zum Wachstum der Abonnentenzahlen bei und schützt Netflix weiter vor wirtschaftlichen Abschwüngen.

Netflix-Bewertungen haben jahrelang die Schwerkraft herausgefordert. Kritiker argumentierten, dass die steigenden Kosten für Inhalte das schnelle Umsatz- und Abonnentenwachstum des Unternehmens ausgleichen würden und die Gewinne illusorisch seien. Gleichzeitig forderten Optimisten Geduld und setzten auf eine wachstumsorientierte Strategie, in der Überzeugung, dass die Gewinn- und Cashflow-Quellen schließlich sprudeln würden. Diese Geduld wurde belohnt. Nach Jahren wachsender negativer freier Cashflows wendete sich das Blatt im Jahr 2020. Seitdem hat das Unternehmen über 17 Milliarden US-Dollar an freiem Cashflow generiert.

Die Marktkonsensprognose liegt bei 8,5 Milliarden US-Dollar freiem Cashflow für das Geschäftsjahr 2025 und 11 Milliarden US-Dollar für 2026. Weniger Sensibilität gegenüber Handelskriegen, relativ unelastische Nachfrage und wachsender freier Cashflow sind gute Gründe, die Aktie zu mögen. Allerdings gibt es zwei Herausforderungen: Erstens handelt das Unternehmen fast zum 50-fachen des nachlaufenden Gewinns pro Aktie, und der Markt wirkt wackelig. Als bedeutender Bestandteil der großen Indizes könnte Netflix bei einem weiteren Marktrückgang Verkaufsdruck von passiven Investoren ausgesetzt sein. Zweitens könnten jegliche Kommentare des Managements, die das schnelle Wachstum des freien Cashflows in Frage stellen, die Aktien belasten.

Der Optionsmarkt impliziert, dass sich die Netflix-Aktie nach der Bekanntgabe der Ergebnisse um etwa 8 % bewegen könnte. In den letzten acht Quartalen war die Bewegung leicht höher. Wenn Sie die Aktien halten und sich über die Marktvolatilität Sorgen machen, könnten Sie eine gedeckte Call-Option verkaufen und die Erlöse verwenden, um den Kauf eines Put-Spreads zu finanzieren. Zum Beispiel: Verkaufen Sie Mai 30 1060 Calls für 25,75 US-Dollar; kaufen Sie den Mai 30 950 Put; und verkaufen Sie den Mai 30 875 Put. Ein Handel, der einen bedeutenden Schutz gegen einen Rückgang von 8 % bietet, während er gleichzeitig eine Aufwärtsbeteiligung bis zu den vorherigen Höchstständen ermöglicht.

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