MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass natürliche Selektion in den USA bestimmte genetische Merkmale beeinflusst, insbesondere solche, die mit Bildung und Gesundheit in Verbindung stehen.



Die Evolution des Menschen ist keineswegs ein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte. Eine aktuelle Studie in Behavior Genetics zeigt, dass natürliche Selektion in den USA weiterhin aktiv ist und bestimmte genetische Merkmale bevorzugt. Dabei werden insbesondere Merkmale, die mit höherer Bildung in Verbindung stehen, selektiert, während gesundheitsbezogene Merkmale gefördert werden.

Natürliche Selektion ist der Prozess, durch den bestimmte Merkmale in einer Population über Generationen hinweg häufiger oder seltener werden, abhängig von ihrem Einfluss auf das Überleben und die Fortpflanzung der Individuen. Merkmale, die den Fortpflanzungserfolg steigern, wie Gesundheit oder Fruchtbarkeit, setzen sich tendenziell durch, während andere Merkmale, die diesen Erfolg mindern, abnehmen können.

Im Gegensatz zu anderen Spezies, bei denen physische Merkmale oft entscheidend sind, wird die natürliche Selektion beim Menschen durch ein komplexes Zusammenspiel aus genetischen, umweltbedingten und sozialen Faktoren beeinflusst. Kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte spielen eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung von Fortpflanzungsmustern und damit der genetischen Evolution.

Die Studie basiert auf einer ökonomischen Theorie der Fruchtbarkeit, die erstmals vom Ökonomen Gary Becker vorgeschlagen wurde. Diese Theorie erklärt, wie wirtschaftliche Überlegungen das Fortpflanzungsverhalten beeinflussen. Ein zentraler Aspekt ist der “Substitutionseffekt”, der besagt, dass Menschen mit höherer Bildung oder Einkommen weniger Kinder haben, da ihre Zeit im Arbeitsmarkt wertvoller ist.

Die Forscher analysierten Daten aus der Health and Retirement Survey, die sich auf genotypisierte weiße Teilnehmer konzentrierten, die vor 1965 (Männer) bzw. 1970 (Frauen) geboren wurden. Dies stellte sicher, dass die meisten Teilnehmer ihre Fortpflanzung abgeschlossen hatten. Auch Daten von genotypisierten schwarzen Teilnehmern wurden untersucht, um Vergleichsmöglichkeiten zu schaffen.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass polygenetische Scores, die mit Bildungserfolg assoziiert sind, negativ mit dem Fortpflanzungserfolg korrelieren. Dies bedeutet, dass Menschen mit einer höheren genetischen Veranlagung für Bildung im Durchschnitt weniger Kinder haben. Diese Muster waren über drei Generationen hinweg konsistent, was darauf hindeutet, dass die Selektionseffekte auf Bildungseigenschaften über die Zeit hinweg bestehen bleiben.

Interessanterweise zeigten auch gesundheitsbezogene Merkmale wie die selbst eingeschätzte Gesundheit und das Alter bei der ersten Geburt vergleichbare Selektionsdrucke wie Bildungseigenschaften. Dies deutet darauf hin, dass die natürliche Selektion nicht nur auf sozioökonomische Merkmale wirkt, sondern auch auf solche, die die allgemeine Gesundheit und den Zeitpunkt der Fortpflanzung beeinflussen.

Die Forscher schätzten auch die genetischen Veränderungen über Generationen hinweg ab und fanden heraus, dass die natürliche Selektion messbare, wenn auch moderate Verschiebungen in polygenetischen Scores verursacht. Beispielsweise wird die genetische Veranlagung für kognitive Leistung pro Generation um etwa 0,055 Standardabweichungen verringert.

Die Studie weist jedoch auch auf Einschränkungen hin, insbesondere auf die Fokussierung auf weiße Teilnehmer, was die Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf andere ethnische Gruppen einschränken könnte. Zudem sind polygenetische Scores keine perfekten Prädiktoren für komplexe Merkmale, da sie nur einen Teil der genetischen Varianz erfassen.

Natürliche Selektion beeinflusst Bildungs- und Gesundheitseigenschaften in den USA
Natürliche Selektion beeinflusst Bildungs- und Gesundheitseigenschaften in den USA (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

Folgen Sie aktuelle Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Natürliche Selektion beeinflusst Bildungs- und Gesundheitseigenschaften in den USA".
Stichwörter Bildung Evolution Gehirn Geist Gesundheit Natürliche Selektion Neurologie Neuroscience Neurowissenschaften Polygenetische Scores USA
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!


#Abo
Telegram
LinkedIn
Facebook
Twitter
#Podcast
YouTube
Spotify
Apple
#Werbung
Bitcoin
Startups
AI Devs
Briefing

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Natürliche Selektion beeinflusst Bildungs- und Gesundheitseigenschaften in den USA" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert



Es werden alle Kommentare moderiert!

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

Du willst nichts verpassen?

Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Natürliche Selektion beeinflusst Bildungs- und Gesundheitseigenschaften in den USA" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.

389 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®