NASA startet Raketen zur Erforschung von Polarlichtern in Alaska

FAIRBANKS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem ehrgeizigen Experiment plant die NASA, drei Raketen von der Poker Flat Research Range in Fairbanks, Alaska, zu starten, um die Auswirkungen von Polarlichtern auf die obere Erdatmosphäre zu untersuchen.

Die NASA plant ein faszinierendes Experiment, bei dem drei Raketen von der Poker Flat Research Range in Fairbanks, Alaska, gestartet werden sollen. Ziel ist es, die Auswirkungen von Polarlichtern auf die obere Erdatmosphäre zu erforschen. Diese Untersuchung könnte eine langjährige Theorie über die Interaktion der Aurora mit der Thermosphäre infrage stellen und die Vorhersage von Weltraumwetter verbessern, was in einer zunehmend satellitenabhängigen Welt von entscheidender Bedeutung ist.

Das Experiment, das den Titel ‘Auroral Waves Excited by Substorm Onset Magnetic Events’ oder kurz AWESOME trägt, wird von der University of Alaska Fairbanks (UAF) in Zusammenarbeit mit der NASA durchgeführt. Die Raketenstarts sind zwischen dem 24. März und dem 6. April geplant. Die größte der drei Raketen wird bunte Dampfspuren hinterlassen, die über weite Teile Nordalaskas sichtbar sein werden.

Unter der Leitung von Mark Conde, einem Professor für Weltraumphysik an der UAF, wird das Experiment von etwa einem Dutzend UAF-Studenten an verschiedenen Bodenüberwachungsstationen in Alaska unterstützt. Diese befinden sich in Utqiagvik, Kaktovik, Toolik Lake, Eagle und Venetie sowie in Poker Flat. Die NASA ist für die Lieferung, Montage, Prüfung und den Start der Raketen verantwortlich.

Conde erklärt, dass das Experiment darauf abzielt, zu klären, wie viel der Wärme, die von den Polarlichtern in die Atmosphäre abgegeben wird, für den vertikalen Transport der Luft in einer konvektiven Säule genutzt wird und wie viel für horizontale Oszillationen verantwortlich ist. Die Bestimmung des dominanten Prozesses wird Aufschluss über die Ausdehnung der Durchmischung und die damit verbundenen Veränderungen in den Eigenschaften der dünnen Luft geben.

Die Thermosphäre, die sich in einer Höhe von etwa 50 bis 350 Meilen über der Erdoberfläche erstreckt, gilt als konvektiv stabil. Das bedeutet, dass es nur minimale vertikale Luftbewegungen gibt, da die wärmere Luft aufgrund der Absorption von Sonnenstrahlung bereits oben ist. Wenn aurorale Substürme Energie und Impuls in die mittlere und untere Thermosphäre einbringen, wird diese Stabilität gestört.

Conde vermutet, dass akustische Auftriebswellen die dominierende Mischkraft sind und dass die vertikale Konvektion eine viel geringere Rolle spielt. Da sich akustische Auftriebswellen sowohl vertikal als auch horizontal von dem Punkt ausbreiten, an dem die Aurora auftritt, könnten die durch die Aurora verursachten atmosphärischen Veränderungen über ein viel größeres Gebiet auftreten als bisher angenommen.

Die beiden zweistufigen Terrier-Improved Malemute-Raketen werden etwa 15 Minuten und eine Stunde nach Beginn eines auroralen Substurms gestartet. Eine vierstufige Black Brant XII-Rakete wird etwa fünf Minuten nach der zweiten Rakete gestartet. Die erste Rakete wird Tracer in Höhen von 50 und 110 Meilen freisetzen, um Windbewegungen und Wellenoszillationen zu erkennen. Die dritte Rakete wird Tracer in fünf Höhen von 68 bis 155 Meilen freisetzen.

Die Ergebnisse dieses Experiments könnten zu einer einfacheren und genaueren Methode der Weltraumwettervorhersage führen, was für die Zukunft der satellitengestützten Technologie von großer Bedeutung ist.

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