NASA-Raumsonde Lucy: Präzisionsmanöver am Asteroiden Donaldjohanson

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die NASA-Raumsonde Lucy steht vor einem entscheidenden Manöver: Am 20. April 2025 wird sie den Asteroiden Donaldjohanson in einer Entfernung von nur 960 Kilometern passieren. Diese Begegnung dient als Generalprobe für die Untersuchung der sogenannten Trojaner-Asteroiden auf der Jupiterbahn, die in den Jahren 2027/28 und 2033 erreicht werden sollen.

Die NASA-Raumsonde Lucy wird am 20. April 2025 den Asteroiden Donaldjohanson in einer Entfernung von 960 Kilometern passieren. Diese Begegnung ist nicht nur ein bedeutender Schritt in der Erforschung von Asteroiden, sondern auch eine wichtige Generalprobe für die zukünftigen Missionen zu den Trojaner-Asteroiden auf der Jupiterbahn. Diese sollen in den Jahren 2027/28 und 2033 erreicht werden.

Donaldjohanson, ein C-Typ-Asteroid im Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter, ist nach dem Entdecker des berühmten Fossils „Lucy“ benannt. Die Raumsonde Lucy, die im Oktober 2021 gestartet wurde, hat das Ziel, die Zusammensetzung und Struktur dieser Himmelskörper zu untersuchen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist an der Mission beteiligt und wird die Aufnahmen und Messungen nach dem Vorbeiflug auswerten.

Die Sonde wird mit einer Geschwindigkeit von 13,4 Kilometern pro Sekunde an Donaldjohanson vorbeifliegen. Diese hohe Geschwindigkeit erfordert ein hohes Maß an Präzision, um scharfe und detailreiche Bilder mit dem Kamerasystem L’LORRI aufzunehmen. Die Aufnahmen sollen eine Auflösung von bis zu zehn Metern pro Pixel erreichen und Details von 50 Metern Größe zeigen.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem sogenannten Terminal Tracking System (TTS), das die Kameraausrichtung während des Vorbeiflugs automatisch anpasst. Dieses System hat sich bereits bei einem früheren Vorbeiflug im November 2023 bewährt. Neben dem Kamerasystem L’LORRI kommen auch vier weitere Experimente auf der Sonde zum Einsatz, um umfassende Messungen durchzuführen.

Die bisherigen Beobachtungen deuten darauf hin, dass Donaldjohanson ein langgestreckter, langsam rotierender Asteroid ist. Diese Erkenntnisse basieren auf den Helligkeitsschwankungen, die durch die Eigenrotation des Asteroiden verursacht werden. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird die Auswertung der Bilder nach der Begegnung mit Lucy zeigen.

Interessanterweise hat Lucy bereits im November 2023 den Asteroiden Dinkinesh beobachtet und dabei einen kleinen Mond entdeckt. Diese Entdeckung wirft die Frage auf, ob auch Donaldjohanson ein Binärkörper ist. Sollte dies der Fall sein, könnte dies darauf hindeuten, dass Binärkörper im Asteroiden-Hauptgürtel häufiger vorkommen als bisher angenommen.

Die Mission Lucy ist Teil der Discovery-Klasse der NASA und zielt darauf ab, die wenig erforschten Trojaner-Asteroiden zu untersuchen. Diese Asteroiden könnten eine andere Zusammensetzung als die Hauptgürtel-Asteroiden haben und möglicherweise aus dem Kuipergürtel stammen. Lucy wird in den kommenden Jahren insgesamt elf Asteroiden aus der Nähe beobachten und so wertvolle Daten für die Wissenschaft liefern.

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