MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie zeigt, dass Menschen mit einem abendlichen Chronotyp, also jene, die spät schlafen gehen, ein höheres Risiko für Depressionen haben. Diese Verbindung wird durch Faktoren wie Schlafqualität, Alkoholkonsum und Achtsamkeit beeinflusst.

Eine neue Untersuchung hat ergeben, dass Personen, die als sogenannte Abendchronotypen bekannt sind, ein erhöhtes Risiko für Depressionen aufweisen. Diese Menschen neigen dazu, später ins Bett zu gehen und später aufzustehen, was sich negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann. Die Studie, die von Simon Evans und Kollegen der University of Surrey durchgeführt wurde, analysierte Daten von 546 Universitätsstudenten. Dabei wurde festgestellt, dass die Verbindung zwischen einem abendlichen Chronotyp und Depressionen durch die Schlafqualität, den Alkoholkonsum und die Achtsamkeit beeinflusst wird.

Die Forscher fanden heraus, dass Abendchronotypen im Vergleich zu Morgenchronotypen eine schlechtere Schlafqualität aufwiesen. Schlechter Schlaf ist ein bekannter Risikofaktor für Depressionen, da er die Fähigkeit des Gehirns beeinträchtigen kann, Emotionen zu regulieren und Stress zu bewältigen. Darüber hinaus konsumierten Abendchronotypen mehr Alkohol, was das Risiko für Depressionen weiter erhöhte. Alkohol kann die Schlafqualität zusätzlich verschlechtern und die psychische Gesundheit beeinträchtigen.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der in der Studie hervorgehoben wurde, ist die Achtsamkeit. Abendchronotypen zeigten geringere Achtsamkeitsniveaus, was mit einem höheren Depressionsrisiko verbunden war. Achtsamkeit, die Fähigkeit, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und Gedanken und Gefühle ohne Urteil zu beobachten, kann helfen, negative Denkmuster zu durchbrechen und die psychische Gesundheit zu fördern.

Die Studie legt nahe, dass Interventionen, die auf die Verbesserung der Schlafqualität, die Reduzierung des Alkoholkonsums und die Förderung der Achtsamkeit abzielen, das Potenzial haben, das Depressionsrisiko bei jungen Erwachsenen zu senken. Da viele junge Erwachsene dazu neigen, spät aufzubleiben, sind diese Erkenntnisse besonders relevant. Die Forscher betonen, dass diese Maßnahmen insbesondere in Universitätsumgebungen von Bedeutung sein könnten, wo der Druck hoch ist und der Lebensstil oft unregelmäßig ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Studie aufgrund ihres Querschnittsdesigns keine kausalen Schlussfolgerungen ziehen kann. Die Ergebnisse basieren auf selbstberichteten Daten, was zu Verzerrungen führen kann. Dennoch bietet die Studie wertvolle Einblicke in die Faktoren, die das Depressionsrisiko bei Abendchronotypen beeinflussen können, und unterstreicht die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass der Lebensstil und die täglichen Gewohnheiten einen erheblichen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben können. Durch die Förderung eines gesunden Schlafrhythmus, die Reduzierung des Alkoholkonsums und die Praxis der Achtsamkeit können junge Erwachsene möglicherweise ihr Risiko für Depressionen verringern und ihre allgemeine Lebensqualität verbessern.

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Nachtaktive Menschen: Höheres Depressionsrisiko durch späten Schlafrhythmus
Nachtaktive Menschen: Höheres Depressionsrisiko durch späten Schlafrhythmus (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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