MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Insolvenz von Signa Sports United (SSU) hat eine Kettenreaktion in der Welt der Online-Shops ausgelöst. Mehr als 80 Plattformen standen plötzlich vor dem Aus, doch einige der wertvollsten Unternehmensteile konnten gerettet werden.
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Die Insolvenz von Signa Sports United (SSU) im Jahr 2023 hat die Online-Handelswelt erschüttert. Mehr als 80 Online-Shops, darunter bekannte Namen wie Tennis-Point und Fahrrad.de, standen vor dem Aus. Die Insolvenz war eine direkte Folge der finanziellen Schwierigkeiten der Signa Holding GmbH, die von René Benko geführt wird. Trotz der Herausforderungen konnten einige der wertvollsten Teile des Unternehmens gerettet werden.
Die Tennis-Point GmbH, ein weltweit operierender Tennis-Versand, war eines der erfolgreichsten Unternehmen von SSU. Dank der Übernahme durch die Münchner Investorengruppe Orlando Capital V konnten 700 Arbeitsplätze gesichert werden. Tennis-Point, das 1999 in Münster gegründet wurde, war seit 2016 Teil der Signa-Gruppe.
Weniger Glück hatten die Mitarbeiter der Internetstores GmbH, die über 40 Online-Shops betrieb. Da kein Käufer für das gesamte Unternehmen gefunden werden konnte, wurden die einzelnen Internetseiten verkauft. Bikester und Fahrrad.de wurden von René Marius Köhler übernommen, allerdings nur die Markenrechte und Domains für einige europäische Märkte. Die Mitarbeiter wurden dabei nicht übernommen.
Ein weiteres Beispiel für die Auswirkungen der Insolvenz ist Wiggle Chain Reaction Cycles (WCRC), ein britischer Fahrrad-Shop. Trotz mehrerer Interessenten wurden fast alle Angestellten während des Insolvenzverfahrens freigestellt. Auch hier ging es bei der Übernahme nur um die Markenrechte.
Besonders hart traf es die Tochterunternehmen der SSU, die sich ausschließlich über Aufträge von anderen SSU-Unternehmen finanzierten, wie die Publikat GmbH. Die Internetseite des Logistikers ist mittlerweile nicht mehr online. Auch die 185 Mitarbeiter in Berlin, die in der IT oder im Bereich Personal und Finanzen tätig waren, verloren ihre Jobs.
Die finanzielle Schieflage der Signa Holding GmbH führte dazu, dass eine geplante Investition von 150 Millionen Euro in die SSU zurückgezogen wurde. Dies beschleunigte die Insolvenz des Unternehmens. Bereits kurz nach dem Börsengang 2021 hatte die Aktie von SSU fast ein Viertel ihres Wertes verloren.
Die Insolvenz von SSU zeigt die Risiken und Herausforderungen, die mit der Abhängigkeit von großen Investoren verbunden sind. Während einige Unternehmensteile gerettet werden konnten, mussten viele Mitarbeiter ihre Jobs aufgeben. Die Zukunft der geretteten Unternehmensteile bleibt ungewiss, da sie sich in einem sich schnell verändernden Markt behaupten müssen.
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