BANGKOK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Verschärfung der Wehrpflicht in Myanmar hat zu einer massiven Fluchtbewegung geführt. Tausende junge Menschen verlassen das Land, um dem Militärdienst zu entgehen.
Die Einführung der Wehrpflicht in Myanmar hat zu einer dramatischen Fluchtbewegung geführt. Tausende junge Männer und Frauen verlassen das Land, um dem Zwangsdienst im Militär zu entgehen. Diese Maßnahme wurde von der Militärregierung eingeführt, um die Verluste durch Deserteure und die anhaltenden Kämpfe gegen bewaffnete Gruppen auszugleichen.
Die Wehrpflicht betrifft Männer zwischen 18 und 35 Jahren sowie Frauen zwischen 18 und 27 Jahren. Wer sich der Einberufung entzieht, riskiert bis zu fünf Jahre Haft. Diese drakonischen Maßnahmen haben viele dazu veranlasst, das Land zu verlassen, wie der Fall von Aung, einem 29-jährigen Englischlehrer, zeigt, der nach Thailand geflohen ist.
Die Militärregierung hat bisher keine offiziellen Zahlen zur Wehrpflicht veröffentlicht. Experten schätzen jedoch, dass das Militär nahe daran ist, sein Ziel von 60.000 neuen Soldaten im ersten Jahr der Wehrpflicht zu erreichen. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Lage für die Militärführung angespannt, da die Einberufung neuer Rekruten immer schwieriger wird.
Viele der neuen Rekruten werden in gefährliche Einsätze geschickt, oft mit unzureichender Ausbildung. Berichte deuten darauf hin, dass sie als menschliche Schutzschilde eingesetzt werden, um Minen zu räumen oder in feindliches Gebiet vorzudringen. Diese Praxis hat zu einer hohen Zahl von Opfern unter den Rekruten geführt.
Die Wehrpflicht hat nicht nur zu einer Fluchtbewegung geführt, sondern auch zu einer Zunahme von Korruption und Gewalt. Lokale Beamte erpressen Geld von potenziellen Rekruten, um sie von der Einberufung zu befreien. In einigen Fällen wurden Beamte getötet, als sie versuchten, Einberufungslisten zu erstellen.
Die militärische Lage in Myanmar bleibt angespannt. Trotz der Einberufung neuer Soldaten hat das Militär Schwierigkeiten, verlorenes Territorium zurückzuerobern. Die Wehrpflicht hat zwar die Moral der Offiziere gestärkt, konnte jedoch den Verlauf des Bürgerkriegs nicht entscheidend beeinflussen.
Die Zukunft Myanmars bleibt ungewiss. Die Militärregierung hofft, durch die Wehrpflicht Zeit zu gewinnen, um den Bürgerkrieg am Verhandlungstisch zu beenden. Doch die anhaltenden Kämpfe und die internationale Isolation erschweren diese Bemühungen erheblich.
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