MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Münchner Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hat dank des starken US-Dollars ein Rekordjahr verzeichnet und erstmals die Milliarden-Marke geknackt.
Der Münchner Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hat ein bemerkenswertes Jahr hinter sich, das von einem starken Dollar geprägt war. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte erreichte der Gewinn die Milliarden-Marke. Diese Entwicklung ist vor allem auf die Abrechnung der meisten Luftfahrtverträge in US-Dollar zurückzuführen, was dem Unternehmen einen erheblichen Vorteil verschaffte.
Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um mehr als ein Viertel auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um beinahe ein Fünftel auf 7,5 Milliarden Euro, während der Nettogewinn mit 764 Millionen Euro ebenfalls einen Rekordwert erreichte. Diese Erfolge wurden trotz Herausforderungen wie dem Getriebefan-Flottenmanagement-Plan und volatilen Lieferketten erzielt.
Ein wesentlicher Faktor für die Herausforderungen war der Rückruf von Getriebefan-Triebwerken, die in Airbus A320neo-Maschinen eingesetzt werden. Diese Triebwerke mussten aufgrund einer möglicherweise defekten Turbinenscheibe des Partners Pratt & Whitney vorzeitig in die Werkstatt. Trotz verkürzter Werkstattaufenthalte stehen immer noch 450 Flugzeuge gleichzeitig am Boden.
Die finanzielle Belastung durch den Rückruf drückte MTU 2023 erstmals in die roten Zahlen. Eine milliardenschwere Rückstellung wurde gebildet, um die Kosten zu decken, was den operativen Mittelzufluss bis 2026 belasten wird. Dennoch erwartet Finanzchef Peter Kameritsch, dass die Belastung im kommenden Jahr deutlich zurückgehen wird.
MTU plant, die Dividende um zehn Prozent auf 2,20 Euro je Anteilsschein zu erhöhen. Dies spiegelt das Vertrauen des Unternehmens in seine zukünftige Entwicklung wider, trotz der Herausforderungen, die es zu bewältigen hat. Der scheidende Vorstandschef Lars Wagner betonte, dass die Partnerschaft mit Pratt & Whitney in Bezug auf die Kosten des Rückrufs partnerschaftlich gelöst wurde.
Für das laufende Jahr hat sich MTU ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Umsatz soll auf 8,7 bis 8,9 Milliarden Euro steigen, was eine Erhöhung um 400 Millionen Euro gegenüber den bisherigen Erwartungen bedeutet. Das bereinigte Ebit soll um etwa 15 Prozent zulegen. Diese Prognosen basieren auf der Annahme, dass die Flugzeugbranche von neuen US-Zöllen verschont bleibt.
MTU ist eng in die Programme von GE und Pratt & Whitney eingebunden, die Airbus und Boeing mit Triebwerken ausrüsten. Der Konzern plant, seinen Anteil am P&W-Triebwerk der nächsten Generation zu erhöhen, um von der nächsten Generation von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen zu profitieren, die in der zweiten Hälfte der 2030er Jahre erwartet werden.
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