BRATISLAVA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Slowakei durch Moody’s hat zu einer heftigen Reaktion des slowakischen Finanzministeriums geführt.
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Die Entscheidung von Moody’s, die Kreditwürdigkeit der Slowakei von A2 auf A3 herabzustufen, hat in Bratislava für Aufruhr gesorgt. Das slowakische Finanzministerium bezeichnete die Maßnahme als unzulänglich und einseitig. Diese Herabstufung erfolgte trotz der Bestätigung der Bonität durch andere Ratingagenturen wie Standard & Poor’s und Fitch, die das Land weiterhin mit A+ bzw. A- bewerten.
Moody’s begründete die Herabstufung mit umfassenden institutionellen Herausforderungen, die durch politische Spannungen in der Slowakei hervorgerufen werden. Diese Spannungen könnten die Entscheidungsfindung erschweren und die Staatsverschuldung über das Niveau ähnlich bewerteter Länder hinaus ansteigen lassen. Das aktuelle linksnationalistische Kabinett unter Premierminister Robert Fico hat in letzter Zeit mehrere Reformen im Strafrecht und bei der Polizei durchgesetzt, die laut Moody’s die institutionelle Kontrolle schwächen könnten.
Das slowakische Finanzministerium sieht in der Bewertung von Moody’s ein potenzielles Reputationsrisiko für die Agentur selbst und kritisiert die Interpretation der politischen Lage als unpräzise. Trotz der Zusicherung der Regierung, die Haushaltskonsolidierung voranzutreiben, erwartet Moody’s, dass die Schuldenlast in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Diese Prognose basiert auf einer strikten Haushaltsstruktur und Unsicherheiten bei der Umsetzung der Konsolidierungsmaßnahmen.
Um das Budgetdefizit auf 4,7 % des Bruttoinlandsprodukts im nächsten Jahr zu reduzieren, hat die slowakische Regierung Steuererhöhungen und andere Maßnahmen beschlossen. Dennoch bleibt die Frage offen, ob diese Schritte ausreichen werden, um die von Moody’s geäußerten Bedenken zu zerstreuen. Die geplante Emission von Anleihen im Volumen von rund 12 Milliarden Euro im kommenden Jahr zeigt das Bestreben der Regierung, die finanzielle Stabilität zu sichern.
Während Moody’s die politische Unsicherheit und die steigende Verschuldung als Hauptgründe für die Herabstufung anführt, bleiben andere Ratingagenturen optimistisch. Standard & Poor’s und Fitch sehen die wirtschaftlichen Fundamentaldaten der Slowakei weiterhin positiv. Diese unterschiedlichen Bewertungen werfen Fragen über die Methodik und die Gewichtung der Faktoren auf, die von den verschiedenen Agenturen berücksichtigt werden.
Die Reaktion des slowakischen Finanzministeriums auf die Herabstufung zeigt, wie sensibel die Regierung auf internationale Bewertungen reagiert, die das Vertrauen der Investoren beeinflussen könnten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die slowakische Regierung in der Lage sein wird, die notwendigen Reformen umzusetzen, um die Bedenken der Ratingagenturen zu zerstreuen und die wirtschaftliche Stabilität des Landes zu gewährleisten.
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