MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die moldawische Regierung steht vor einer bedeutenden Entscheidung, die die Energieversorgung des Landes nachhaltig beeinflussen könnte. Angesichts der drohenden Einstellung der Gaslieferungen durch Gazprom erwägt Moldawien die Nationalisierung des Gasunternehmens Moldovagaz.
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Die moldawische Regierung unter Premierminister Dorin Recean sieht sich mit einer kritischen Herausforderung konfrontiert: Gazprom droht, die Gaslieferungen nach Moldawien einzustellen, was das Land dazu veranlasst hat, die Nationalisierung von Moldovagaz in Betracht zu ziehen. Diese Maßnahme wird als notwendig erachtet, um die Energieversorgung des Landes zu sichern und die Kontrolle über strategische Sektoren zurückzugewinnen.
Gazprom, der russische Energieriese, hält derzeit 50% der Anteile an Moldovagaz, während die moldawische Regierung 35,6% besitzt. Die restlichen Anteile liegen bei der prorussischen Region Transnistrien. Die Spannungen zwischen Moldawien und Russland haben sich verschärft, da Gazprom behauptet, Moldawien habe Schulden nicht beglichen, was die Regierung in Chisinau jedoch bestreitet.
Die Nationalisierung von Moldovagaz erfordert eine parlamentarische Zustimmung, was die politische Lage weiter verkompliziert. Premierminister Recean hat seine Justizministerin angewiesen, die notwendigen Gesetzesänderungen vorzubereiten, um die Nationalisierung zu ermöglichen. Er argumentiert, dass strategische Vermögenswerte unter staatlicher Kontrolle stehen sollten, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten.
Russland liefert jährlich etwa zwei Milliarden Kubikmeter Gas an Moldawien, das über die Ukraine geleitet wird. Dieses Transitabkommen läuft Ende 2022 aus, und die Weigerung Kiews, den Vertrag zu verlängern, verschärft die Situation zusätzlich. Das in Transnistrien genutzte Gas wird dort zur Stromerzeugung verwendet, der dann an die von der moldawischen Regierung kontrollierten Gebiete verkauft wird.
In Reaktion auf die drohende Energiekrise haben sowohl Moldawien als auch Transnistrien wirtschaftliche Notstände verhängt und Maßnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs in Spitzenzeiten beschlossen. Experten warnen, dass die Nationalisierung ohne parlamentarische Unterstützung rechtliche und wirtschaftliche Risiken birgt.
Die geopolitischen Spannungen in der Region könnten durch die Nationalisierung weiter angeheizt werden, da Russland solche Schritte als feindlichen Akt interpretieren könnte. Dennoch sieht die moldawische Regierung keine Alternative, um die Energieversorgung des Landes zu sichern und die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu verringern.
Die Zukunft der Energieversorgung in Moldawien bleibt ungewiss, während die Regierung weiterhin nach Lösungen sucht, um die drohende Krise zu bewältigen. Die Nationalisierung von Moldovagaz könnte ein entscheidender Schritt sein, um die Kontrolle über die Energieinfrastruktur des Landes zurückzugewinnen und die nationale Sicherheit zu stärken.
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