Miss AI bei den „World AI Creator Awards“: Ein digitaler Schönheitswettbewerb für KI-Models stellt Künstliche Intelligenz ins Rampenlicht

NEW YORK / AMSTERDAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der neuste Trend in der digitalen Unterhaltung ist der Miss AI Wettbewerb, bei dem KI-Models um die Krone der digitalen Schönheit kämpfen.

Die World AI Creator Awards, bekannt als WAICAS, haben den ersten Miss AI Wettbewerb ins Leben gerufen, eine Veranstaltung, die nicht nur für ihre Neuheit, sondern auch für ihre Debatte bekannt ist. In einem Zeitalter, in dem Künstliche Intelligenz immer mehr menschliche Bereiche durchdringt, scheint dieser Wettbewerb eine logische, wenn auch bizarre Fortsetzung zu sein. Amy Everhart, ein digitales Model, das durch seine atemberaubende Präsenz auf Plattformen wie Instagram und Fanvue die Aufmerksamkeit auf sich zieht, verkörpert den Prototyp des KI-Models, das im Mittelpunkt dieses neuen Formats steht.

Amy, die nicht existiert außer in der digitalen Welt, verkauft nicht nur ihre „Bilder“, sondern auch eine Illusion: die perfekte Schönheit, unerreichbar und doch so verlockend. Mit ihren nahezu 12.000 Followern auf X und einer starken Fanbasis auf Fanvue, wo Abonnements acht US-Dollar im Monat kosten, hat sie eine starke Marktpräsenz. Ihre Schöpfer nutzen geschickt die Technologie, um nicht nur eine visuelle, sondern auch eine emotionale Bindung zu schaffen.

Der Wettbewerb selbst, bei dem Amy unter anderem teilnimmt, wirft jedoch grundlegende Fragen auf. Was bedeutet Schönheit, wenn sie von einer Maschine geschaffen und dargestellt wird? Die Jury, bestehend aus zwei realen Menschen und zwei KI-Models, beurteilt Kriterien, die in herkömmlichen Schönheitswettbewerben undenkbar wären. Neben äußeren Merkmalen wie dem Gesicht und den Händen, bei denen KIs oft Fehler machen, spielt auch die Vermarktbarkeit eine Rolle. Die Gewinnerin erwartet ein Preisgeld von insgesamt 20.000 US-Dollar sowie PR-Unterstützung und weitere Fördermaßnahmen.

Diese Entwicklung mag faszinierend sein, ist aber nicht ohne Kritik. Viele sehen darin einen Schritt zu weit, eine unnötige Vermenschlichung von Technologie, die letztlich unsere Wahrnehmung von Realität und Authentizität verzerren könnte. Der Kommentar, dass dieser Wettbewerb „vollkommener Schwachsinn“ sei, spiegelt die Kontroverse und die Spaltung der Meinungen wider. Ist die „Miss AI“ ein Zeichen innovativer Unterhaltung oder ein beunruhigender Trend? Die Antwort hängt wohl von der Perspektive ab.