Mini-PC H56: Leistungsstarker Office-PC mit Schwächen

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Mini-PC H56, ausgestattet mit einem Ryzen 5 5600H, 16 GB RAM und einer 512 GB SSD, bietet auf den ersten Blick eine attraktive Option für einen Office-Rechner. Doch wie schlägt sich das Gerät in der Praxis und ist der Preis von 300 Euro gerechtfertigt?

Der Mini-PC H56 präsentiert sich als eine interessante Wahl für Nutzer, die einen leistungsfähigen Office-PC suchen. Mit einem Preis von rund 300 Euro und einer Ausstattung, die einen Ryzen 5 5600H, 16 GB RAM und eine 512 GB SSD umfasst, scheint das Gerät auf den ersten Blick ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Doch wie sieht es in der Praxis aus?

Der H56 ist ein klassisches White-Label-Produkt, das unter verschiedenen Marken wie GXMO und Alliwava angeboten wird. Diese Praxis ist bei günstigen Mini-PCs aus China nicht unüblich. Die technische Ausstattung des H56 ist für den Office-Bereich durchaus ausreichend. Der Ryzen 5 5600H ist ein Sechskerner mit 12 Threads, der bis zu 4,2 GHz takten kann. Die TDP der CPU kann von den Herstellern zwischen 35 und 54 Watt konfiguriert werden, was Flexibilität in der Leistungsaufnahme bietet.

In puncto Grafikleistung bietet der H56 mit der integrierten Radeon RX Vega 7 keine Überraschungen. Für anspruchsvolle 3D-Spiele ist der Mini-PC nicht geeignet, was sich auch in den Benchmark-Ergebnissen widerspiegelt. Im 3D-Mark-Test Time Spy erreicht der H56 lediglich 946 Punkte, was seine Grenzen im Gaming-Bereich deutlich macht. Für Office-Anwendungen hingegen zeigt der PCMark-Test mit knapp 5400 Punkten eine solide Leistung.

Die Speicheroptionen des H56 sind flexibel. Neben dem verbauten 16 GB RAM-Modul gibt es einen freien Slot für eine Erweiterung auf bis zu 64 GB. Auch eine zusätzliche 2,5-Zoll-SSD oder HDD kann über das mitgelieferte SATA-Kabel angeschlossen werden, was den Nutzern zusätzliche Speichermöglichkeiten bietet. Allerdings ist der Einbauschacht auf Modelle mit einer Bauhöhe von maximal 7 mm beschränkt.

Ein weiterer Pluspunkt des H56 ist die Unterstützung für moderne Funkstandards. Der Mediatek-Chip MT7921 ermöglicht Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2, was für eine zukunftssichere Konnektivität sorgt. Die verfügbaren Anschlüsse sind für die Preisklasse mehr als zufriedenstellend, mit zwei HDMI-Ports, mehreren USB-Anschlüssen und einem Gigabit-Ethernet-Port.

Ein Kritikpunkt ist jedoch die Geräuschentwicklung des Lüfters. Bereits bei geringer Belastung wird ein hochfrequenter Pfeifton hörbar, der störend wirken kann. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Lüftersteuerung zu optimieren, weder über Software noch im BIOS. Positiv hervorzuheben ist die niedrige Leistungsaufnahme des Geräts, die selbst unter Volllast bei maximal 36 Watt liegt.

Der Mini-PC H56 wird mit Windows 11 Pro ausgeliefert, lässt sich aber auch problemlos mit Linux betreiben. Die Installation von Tuxedo OS auf Basis von Ubuntu 24.04 verlief ohne Schwierigkeiten, was den H56 zu einer flexiblen Plattform für verschiedene Betriebssysteme macht.

Insgesamt hinterlässt der Mini-PC H56 einen gemischten Eindruck. Während die Hardware-Ausstattung für den Office-Bereich mehr als ausreichend ist, trüben der hohe Preis und die Lüfterproblematik das Gesamtbild. Für Nutzer, die auf der Suche nach einer leiseren und günstigeren Alternative sind, könnte der Nipogi AM06 Pro eine Überlegung wert sein.

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