HEIDELBERG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Mikroquasare, die oft übersehenen kosmischen Objekte, haben sich als bemerkenswerte Teilchenbeschleuniger erwiesen. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis der kosmischen Strahlung erheblich erweitern.



Mikroquasare, die oft im Schatten ihrer größeren Verwandten, den Quasaren, stehen, haben kürzlich die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler auf sich gezogen. Diese Systeme, bestehend aus einem stellaren Schwarzen Loch und einem Begleitstern, sind in der Lage, Teilchen auf Energien zu beschleunigen, die bisher nur von den stärksten kosmischen Quellen erwartet wurden. Die jüngsten Entdeckungen deuten darauf hin, dass selbst Mikroquasare mit geringer Masse, die in unserer Galaxie am häufigsten vorkommen, zur kosmischen Strahlung beitragen können.

Die Forschung, die von Dr. Laura Olivera-Nieto vom Max-Planck-Institut für Kernphysik und Dr. Guillem Martí-Devesa von der Università di Trieste geleitet wurde, hat gezeigt, dass das Gammastrahlensignal von GRS 1915+105, einem Mikroquasar mit einem kleineren Begleitstern, auf eine effiziente Teilchenbeschleunigung hinweist. Diese Entdeckung widerspricht der bisherigen Annahme, dass nur Systeme mit massereichen Begleitsternen in der Lage sind, solche Energien zu erreichen.

Die Bedeutung dieser Entdeckung liegt in der potenziellen Rolle, die Mikroquasare bei der Erzeugung der kosmischen Strahlung spielen könnten. Da Systeme mit geringer Masse häufiger sind, könnte ihr Beitrag zur kosmischen Strahlung erheblich sein. Dies eröffnet neue Forschungsfelder, um die Mechanismen der Teilchenbeschleunigung in diesen Systemen besser zu verstehen und ihre Auswirkungen auf die galaktische Strahlungsumgebung zu quantifizieren.

Technisch gesehen sind die Jets, die von Schwarzen Löchern ausgehen, ein idealer Ort für die Beschleunigung von Teilchen. Die genaue Funktionsweise dieser Prozesse bleibt jedoch ein Rätsel. Die jüngsten Beobachtungen, unterstützt durch Daten des Large-Area-Telescope-Detektors an Bord des NASA-Satelliten Fermi und des Nobeyama-Radioteleskops, liefern wertvolle Hinweise darauf, dass Protonen in den Jets beschleunigt werden und mit dem umgebenden Gas interagieren, um Gammastrahlen zu erzeugen.

Diese Entdeckungen haben weitreichende Implikationen für unser Verständnis der kosmischen Strahlung und der Rolle, die Mikroquasare dabei spielen. Zukünftige Studien werden sich darauf konzentrieren, die Quellen der Teilchenbeschleunigung weiter einzugrenzen und die Bedingungen zu identifizieren, unter denen diese Prozesse ablaufen. Dies könnte nicht nur unser Verständnis der Astrophysik vertiefen, sondern auch neue Perspektiven für die Erforschung des Universums eröffnen.

Die Ergebnisse dieser Forschung wurden in einem Fachartikel in den Astrophysical Journal Letters veröffentlicht und markieren einen wichtigen Schritt in der Erforschung der kosmischen Strahlung. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, einige der größten Rätsel der Astrophysik zu lösen und unser Bild des Universums zu erweitern.

Mikroquasare als unerwartete Teilchenbeschleuniger im Universum
Mikroquasare als unerwartete Teilchenbeschleuniger im Universum (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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