MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Mikroplastik ist längst nicht mehr nur ein Umweltproblem, sondern hat nun auch das menschliche Gehirn erreicht. Eine neue Studie zeigt alarmierende Konzentrationen dieser winzigen Partikel im Gehirngewebe auf, die potenziell gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten.
Die Entdeckung von Mikroplastik im menschlichen Gehirn wirft ernsthafte Fragen zur Gesundheit auf. Forscher haben herausgefunden, dass das Gehirn überraschend große Mengen an Mikroplastik und Nanoplastik ansammelt – vergleichbar mit einem Löffel voll. Besonders besorgniserregend ist, dass diese Konzentrationen bei Menschen mit Demenz drei- bis fünfmal höher sind.
Diese Erkenntnisse basieren auf einer Studie, die in der Fachzeitschrift Brain Medicine veröffentlicht wurde. Dr. Nicholas Fabiano von der Universität Ottawa, Hauptautor des Kommentars, betont den dramatischen Anstieg der Mikroplastikkonzentrationen im Gehirn innerhalb von nur acht Jahren, von 2016 bis 2024. Diese Entwicklung spiegelt den exponentiellen Anstieg der Umweltbelastung durch Mikroplastik wider.
Mikroplastikpartikel, die aus dem Zerfall größerer Plastikstücke entstehen, haben nahezu jeden Winkel der Erde erreicht. Sie finden sich in den tiefsten Ozeangräben, in den Geweben von Meeresorganismen und sogar in der Luft und im Schnee abgelegener Berggipfel. Diese weitreichende Verbreitung zeigt die alarmierende Fähigkeit von Mikroplastik, sich über Luft, Wasser und Nahrungsketten zu verbreiten.
Die Studie ergab, dass das Gehirngewebe deutlich höhere Konzentrationen von Mikroplastik und Nanoplastik aufweist – sieben- bis dreißigmal mehr – im Vergleich zu anderen lebenswichtigen Organen wie Leber und Nieren. Besonders besorgniserregend sind Nanoplastikpartikel, die kleiner als 200 Nanometer sind. Aufgrund ihrer geringen Größe könnten sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden und neurologische Auswirkungen haben.
Die Forscher analysierten Gehirngewebe aus Autopsien und verglichen Proben von 2016 bis 2024. Sie untersuchten speziell den Frontallappen, einen Bereich des Gehirns direkt hinter der Stirn. Die Studie identifizierte zwölf verschiedene Arten von Plastikpolymeren, wobei Polyethylen am häufigsten in den Gehirngewebeproben vorkam. Polyethylen wird häufig in Verpackungen und Behältern wie Flaschen und Bechern verwendet.
Um die Aufnahme von Mikroplastik zu reduzieren, schlägt der Kommentar einen einfachen, aber effektiven Ansatz vor: den Wechsel von Flaschenwasser zu gefiltertem Leitungswasser. Diese Änderung allein könnte den jährlichen Mikroplastikkonsum von 90.000 Partikeln auf nur 4.000 reduzieren.
Andere wichtige Quellen der Mikroplastikaufnahme sind Plastik-Teebeutel und unsachgemäße Lebensmittelaufbewahrung und -erwärmung. Plastik-Teebeutel setzen beim Aufbrühen Millionen winziger Partikel frei, und das Erhitzen von Lebensmitteln in Plastikbehältern kann erhebliche Mengen an Mikroplastik und Nanoplastik freisetzen.
Während diese Änderungen sinnvoll erscheinen, ist weitere Forschung erforderlich, um zu bestätigen, ob eine Verringerung der Aufnahme zu einer geringeren Anreicherung in menschlichen Geweben führt. Forscher untersuchen auch, wie der Körper Mikroplastikverbindungen eliminieren könnte, wobei erste Erkenntnisse darauf hindeuten, dass Schwitzen eine Rolle spielen könnte.
Wenn dieses Problem nicht angegangen wird, könnte es eine große, unvorhergesehene Umweltgesundheitskrise darstellen. Der Kommentar fordert dringende Forschungsprioritäten, einschließlich der Festlegung klarer Expositionsgrenzen und der Bewertung langfristiger gesundheitlicher Folgen der Mikroplastikanreicherung.
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