MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Mond, unser ständiger Begleiter am Nachthimmel, birgt viele Geheimnisse. Eines davon ist seine kaum wahrnehmbare Atmosphäre, die durch winzige kosmische Partikel ständig erneuert wird.
- News von IT Boltwise® bei LinkedIn abonnieren!
- AI Morning Podcast bei Spotify / Amazon / Apple verfolgen!
- Neue Meldungen bequem per eMail via Newsletter erhalten!
- IT Boltwise® bei Facebook als Fan markieren!
- RSS-Feed 2.0 von IT Boltwise® abonnieren!
Der Mond, der seit jeher die Menschheit fasziniert, besitzt eine äußerst dünne Atmosphäre, die als Exosphäre bezeichnet wird. Diese besteht hauptsächlich aus Argon, Helium und Neon, ergänzt durch Spuren von Alkalimetallen wie Natrium, Kalium und Rubidium. Doch wie wird diese Exosphäre aufrechterhalten, obwohl ständig Teilchen ins All entweichen? Eine aktuelle Studie hat nun Licht ins Dunkel gebracht und zeigt, dass Mikrometeoriten eine entscheidende Rolle spielen.
Mikrometeoriten, winzige Staubteilchen aus dem Weltall, treffen unaufhörlich auf die Mondoberfläche. Diese Einschläge setzen durch lokale Erwärmung Atome frei, die dann die Exosphäre auffüllen. Während die Sonne ebenfalls einen Einfluss hat, indem sie durch Sonnenwind und Licht Atome aus dem Mondboden löst, ist dieser Effekt deutlich geringer. Die neue Forschung zeigt, dass über 65 Prozent des Kaliums in der Mond-Exosphäre durch Meteoriteneinschläge freigesetzt werden.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich bei ihrer Untersuchung auf die Isotopenverhältnisse im Mondboden konzentriert. Isotope sind Varianten eines Elements, die sich durch die Anzahl ihrer Neutronen unterscheiden. Die Studie zeigt, dass die Einschläge von Mikrometeoriten eher leichte Isotope freisetzen, was die Isotopenverhältnisse im Boden über Milliarden von Jahren verändert hat. Diese Veränderungen sind wie ein Gedächtnis der Prozesse, die zwischen der Mondoberfläche und der Exosphäre stattfinden.
Um diese Erkenntnisse zu gewinnen, wurden Proben analysiert, die von den Apollo-Missionen zur Erde gebracht wurden. Diese Proben wurden mit bisher unerreichter Genauigkeit untersucht, um die Verhältnisse der Kalium- und Rubidiumisotope zu bestimmen. Zusätzlich modellierten die Forschenden am Computer die Wechselwirkungen zwischen der Mondoberfläche und der Exosphäre, um die Beiträge einzelner Prozesse zu variieren und zu berechnen.
Die Ergebnisse der Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurden, helfen nicht nur, die Entstehung und Aufrechterhaltung der Mondatmosphäre zu verstehen, sondern bieten auch Einblicke in die Exosphären anderer Himmelskörper wie Merkur. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Erforschung des Sonnensystems und könnten zukünftige Missionen beeinflussen.
Die kontinuierliche Bombardierung des Mondes durch Mikrometeoriten zeigt, dass selbst kleinste kosmische Ereignisse eine große Wirkung haben können. Diese Einsicht könnte auch für die Erforschung anderer Planeten und Monde von Bedeutung sein, die ähnliche dünne Atmosphären besitzen. Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Grundlagenforschung und zeigt, wie wichtig es ist, die Prozesse zu verstehen, die unsere kosmische Nachbarschaft formen.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.