MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich aufgedeckte Sicherheitslücke in Microsoft Windows, die seit acht Jahren ausgenutzt wird, wirft Fragen zur Priorisierung von Cybersicherheit bei großen Softwareunternehmen auf.

Die Sicherheitslücke, die von Forschern der Zero Day Initiative von Trend Micro entdeckt wurde, betrifft Windows und wird seit mindestens 2017 von verschiedenen staatlich unterstützten Hackergruppen ausgenutzt. Diese Schwachstelle, bekannt als ZDI-CAN-25373, ermöglicht es Angreifern, .lnk-Verknüpfungsdateien zu manipulieren, um versteckte Befehle auszuführen und Schadsoftware herunterzuladen. Besonders besorgniserregend ist, dass diese Befehle durch viele Leerzeichen in den Befehlszeilenargumenten für Nutzer unsichtbar bleiben.

Trend Micro hat über tausend solcher manipulierten .lnk-Dateien identifiziert und geht davon aus, dass die tatsächliche Anzahl im Umlauf weitaus höher ist. Die Untersuchungen zeigen, dass elf staatlich unterstützte Hackergruppen aus Ländern wie Nordkorea, Iran, Russland und China die Schwachstelle aktiv für Cyberspionage und Datenraub nutzen. Diese Angriffe zielen nicht nur auf Regierungsbehörden, sondern auch auf Finanzinstitute, Privatunternehmen und Telekommunikationsbetreiber.

Obwohl Trend Micro die Sicherheitslücke bereits im vergangenen Jahr an Microsoft gemeldet hat, blieb eine Reaktion aus. Microsoft hat die Schwachstelle nicht als Problem mit hohem Risiko eingestuft und plant, sie möglicherweise in einem zukünftigen Feature-Release zu beheben. Ein Sprecher von Microsoft erklärte gegenüber ‘The Register’, dass die in dem Bericht beschriebene Benutzeroberfläche nicht die Messlatte für eine sofortige Wartung gemäß den Richtlinien zur Klassifizierung des Schweregrads erfüllt.

Die Sicherheitsforscher von Trend Micro warnen, dass solche Sicherheitslücken ein erhebliches Risiko darstellen, da sie auf Schwachstellen abzielen, die den Softwareherstellern nicht bekannt sind und für die es keine entsprechenden Sicherheits-Patches gibt. In Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen und Konflikte werden Bedrohungsakteure immer raffinierter, und die Nutzung von Zero-Day-Schwachstellen wird voraussichtlich zunehmen, da sowohl Nationalstaaten als auch Cyberkriminelle versuchen, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.

Diese Situation unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um sich gegen solche Bedrohungen zu schützen. Die Verzögerung bei der Behebung dieser Schwachstelle wirft Fragen zur Verantwortung und den Prioritäten von Softwareunternehmen auf, insbesondere wenn es um den Schutz sensibler Daten geht.

In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie Microsoft auf den zunehmenden Druck reagieren wird, diese Sicherheitslücke zu schließen und die betroffenen Systeme zu schützen. Die Branche beobachtet gespannt, ob das Unternehmen seine Sicherheitsprotokolle anpassen wird, um zukünftige Risiken zu minimieren.

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Microsofts Verzögerung bei Sicherheitslücke: Acht Jahre ohne Patch
Microsofts Verzögerung bei Sicherheitslücke: Acht Jahre ohne Patch (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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