MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Microsoft steht in der Kritik, da das Unternehmen beschlossen hat, eine seit Jahren bekannte Sicherheitslücke in Windows nicht sofort zu beheben. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für Unternehmen und Organisationen weltweit.

Microsoft sieht sich derzeit mit erheblicher Kritik konfrontiert, da das Unternehmen beschlossen hat, eine seit 2017 bekannte Sicherheitslücke in seinem Windows-Betriebssystem nicht sofort zu beheben. Diese Schwachstelle, die von mehreren staatlich gesponserten APT-Gruppen aus Ländern wie China, Iran, Nordkorea und Russland ausgenutzt wurde, ermöglicht es Angreifern, versteckte bösartige Befehle auf den Computern der Opfer auszuführen. Laut Trend Micro wurde die Schwachstelle in Kampagnen eingesetzt, die auf finanzielle Cyberkriminalität, Datendiebstahl und Spionage abzielen.

Die betroffenen Organisationen erstrecken sich über verschiedene Sektoren, darunter Regierung, Finanzen, Telekommunikation, Militär und Energie, und sind in Regionen wie Nordamerika, Europa, Asien, Südamerika und Australien zu finden. Besonders betroffen sind laut Trend Micro Organisationen in Nordamerika, wobei fast die Hälfte der identifizierten Angreifer aus Nordkorea stammt.

Die Zero-Day-Schwachstelle, die von Trend Micros Zero Day Initiative (ZDI) als ZDI-CAN-25373 verfolgt wird, ermöglicht es Angreifern, durch manipulierte Windows-Verknüpfungs- oder Shell-Link-Dateien (.LNK) bösartige Nutzlasten auszuführen. Die Angriffe nutzen versteckte Befehlszeilenargumente innerhalb dieser Dateien, was die Erkennung erschwert und Organisationen erheblichen Risiken aussetzt.

Trend Micro meldete die Schwachstelle bereits im September letzten Jahres an Microsoft und fand fast 1.000 manipulierte .LNK-Dateien im Umlauf. Die tatsächliche Anzahl der Angriffe dürfte jedoch höher sein. Trend Micro entschied sich, die Informationen jetzt öffentlich zu machen, da Microsoft darauf besteht, dass es sich um ein Benutzeroberflächenproblem und nicht um ein Sicherheitsrisiko handelt.

Ein Microsoft-Sprecher erklärte gegenüber The Hacker News, dass das Unternehmen die Schwachstelle als Benutzeroberflächenproblem betrachtet und sie daher nicht die Priorität für eine sofortige Behebung hat. Microsoft erwägt jedoch, das Problem in einer zukünftigen Version anzugehen. Der Sprecher fügte hinzu, dass Microsoft Defender Erkennungen bereitstellt, um diese Bedrohungsaktivitäten zu erkennen und zu blockieren, und dass die Smart App Control eine zusätzliche Schutzschicht bietet, indem sie bösartige Dateien aus dem Internet blockiert.

Diese Entscheidung von Microsoft wirft Fragen zur Verantwortung von Technologieunternehmen im Umgang mit Sicherheitslücken auf. Während Microsoft argumentiert, dass bestehende Schutzmaßnahmen ausreichen, um die Bedrohung zu mindern, bleibt die Frage, ob dies ausreicht, um die Sicherheit der betroffenen Organisationen zu gewährleisten. Experten warnen, dass die Nichtbehebung solcher Schwachstellen das Vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen von Technologieanbietern untergraben könnte.

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Microsofts umstrittene Entscheidung: Keine sofortige Behebung einer Zero-Day-Schwachstelle
Microsofts umstrittene Entscheidung: Keine sofortige Behebung einer Zero-Day-Schwachstelle (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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