REDMOND / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine Microsoft-Managerin hebt hervor, wie KI-Chatbots das Internet gefährden könnten.
Chatbots, die darauf ausgerichtet sind, Nutzerfragen umfassend zu beantworten, könnten laut Natasha Crampton, einer Managerin bei Microsoft, das derzeitige Web-Geschäftsmodell ernsthaft gefährden. In ihrer Funktion als Leiterin eines Teams für verantwortungsvolle KI-Entwicklung hat Crampton den “Responsible AI Transparency Report” herausgegeben, der sich mit den potenziellen Risiken der KI-Technologien auseinandersetzt.
Diese autonomen Systeme, die entwickelt wurden, um die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen zu vereinfachen, könnten letztlich dazu führen, dass die klassischen Informationsquellen – die Webseiten – in ihrer Existenz bedroht werden. Bisher profitierten Suchmaschinen und Website-Betreiber gleichermaßen von einem Ökosystem, in dem Nutzer aktiv nach Informationen suchen und dabei auf unterschiedliche Webangebote geleitet werden.
Crampton warnt, dass die zunehmende Fähigkeit der Chatbots, direkt und umfassend zu antworten, eine ernste Bedrohung für dieses System darstellt. Sie könnte die herkömmlichen Informationsquellen überflüssig machen und damit eine gefährliche Rückkopplungsschleife in Gang setzen: Verlieren Webseiten ihre Nutzer und damit Einnahmen, könnten sie gezwungen sein, den Betrieb einzustellen, was wiederum die Informationsbasis für die KI-Systeme schwächen würde.
Die Managerin betont die Notwendigkeit, dass Microsoft und andere KI-Entwickler die Quellen ihrer Informationen achten und Nutzer aktiv dazu anregen sollten, auch die Originalquellen zu besuchen. Nur so könne die Balance zwischen technologischem Fortschritt und dem Erhalt des kreativen und informativen Wertes des Internets gewahrt bleiben.
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