MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem überraschenden Schritt hat Microsoft seinen Edge-Browser für Android mit einer Funktion ausgestattet, die Google Chrome bisher vermissen lässt: die Unterstützung von Erweiterungen.
Microsoft hat mit seinem Edge-Browser für Android einen bemerkenswerten Schritt unternommen, der die Konkurrenz aufhorchen lässt. Während Google Chrome, der seit Jahren dominierende Browser sowohl auf dem Desktop als auch auf mobilen Geräten, auf Android noch keine Erweiterungen unterstützt, hat Microsoft diese Lücke erkannt und geschlossen. Mit der Einführung eines eigenen Erweiterungs-Stores für Edge auf Android können Nutzer nun aus einer Vielzahl von Add-ons wählen.
Zum Start stehen 22 Erweiterungen zur Verfügung, darunter nützliche Tools wie der Dark Reader für augenschonendes Surfen, der Passwortmanager Bitwarden und Keepa zur Preisverfolgung auf Amazon. Auch VPN-Dienste wie NordVPN und der AIX-Downloader für Medieninhalte sind Teil des Angebots. Diese Neuerung ermöglicht es Nutzern, Erweiterungen einfach zu installieren, ohne auf experimentelle Einstellungen oder versteckte Entwickleroptionen zurückgreifen zu müssen.
Die Entwicklung dieser Funktion war laut Microsoft bereits seit über einem Jahr in der Testphase. Nun ist sie offiziell für alle Nutzer der stabilen Version von Edge verfügbar. Die Erweiterungen sind über das Hauptmenü des Browsers zugänglich, was den Zugang und die Nutzung erheblich vereinfacht. Diese strategische Entscheidung von Microsoft könnte den Wettbewerb im Browsermarkt neu beleben.
Interessanterweise bietet auch Firefox unter Android eine umfangreiche Sammlung an Add-ons an, mit über 2.250 verfügbaren Erweiterungen. Dazu gehören mehrere Werbeblocker, VPN-Dienste und YouTube-Add-ons. Dies zeigt, dass der Markt für mobile Browser-Erweiterungen durchaus Potenzial hat, das bisher von Google Chrome nicht ausgeschöpft wurde.
Die Einführung von Erweiterungen für Edge auf Android könnte Microsoft einen entscheidenden Vorteil im mobilen Browsermarkt verschaffen. Während Google Chrome weiterhin auf die Unterstützung von Erweiterungen verzichtet, könnte Microsoft mit dieser Funktion neue Nutzer gewinnen und bestehende Nutzer stärker an sich binden. Dies könnte auch den Druck auf Google erhöhen, ähnliche Funktionen in Chrome zu integrieren.
Insgesamt zeigt dieser Schritt von Microsoft, dass der Wettbewerb im Browsermarkt noch lange nicht entschieden ist. Die Möglichkeit, den Funktionsumfang eines Browsers durch Erweiterungen individuell anzupassen, könnte für viele Nutzer ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl ihres bevorzugten Browsers sein. Es bleibt abzuwarten, wie Google auf diese Herausforderung reagieren wird und ob Chrome in Zukunft ebenfalls Erweiterungen auf Android unterstützen wird.
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