REDMOND / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Microsoft hat eine bedeutende Entscheidung getroffen, die die Zukunft von TypeScript maßgeblich beeinflussen wird. Der TypeScript-Compiler, ein zentrales Werkzeug in der modernen Webentwicklung, wird künftig in der Programmiersprache Go neu implementiert. Diese Umstellung verspricht eine erhebliche Leistungssteigerung und könnte die Art und Weise, wie Entwickler mit TypeScript arbeiten, grundlegend verändern.
Microsoft hat angekündigt, den TypeScript-Compiler, der bisher in TypeScript selbst geschrieben war, in Go neu zu implementieren. Diese Entscheidung zielt darauf ab, die Performance des Compilers um den Faktor zehn zu verbessern. Die Wahl von Go als neue Implementierungssprache mag überraschen, doch Microsoft sieht darin die beste Balance zwischen Performance, Wartbarkeit und einfacher Portierung. Anders Hejlsberg, der federführende Sprachdesigner von TypeScript, erläuterte, dass die bestehende Codebasis nach Go portiert wird, um die Kompilierzeiten drastisch zu verkürzen und die Speichereffizienz zu erhöhen.
Die Entscheidung, den Compiler in Go zu portieren, basiert auf mehreren Überlegungen. Während Rust für seine hervorragende Performance bekannt ist, wäre seine Speicherverwaltung für eine direkte Portierung des bestehenden Codes ein unnötiges Hindernis. C++ bietet zwar ebenfalls hohe Performance, gilt jedoch als schwer wartbar. C# hätte den Nachteil, dass der Compiler auf die .NET-Runtime angewiesen wäre. Go hingegen bietet eine Garbage Collection, die keine manuelle Speicherverwaltung erfordert, und kann statisch gelinkte Binaries für alle gängigen Plattformen erzeugen.
Die bisherige Implementierung des TypeScript-Compilers in TypeScript selbst führte dazu, dass der Compiler in JavaScript übersetzt und in einer Laufzeitumgebung wie Node.js ausgeführt werden musste. Dies führte zu längeren Kompilierzeiten, insbesondere bei großen Projekten. Mit der neuen Implementierung in Go wird der Compiler als nativer Code ausgeführt, was zu einer erheblichen Beschleunigung führt. Erste Tests zeigen, dass die Kompilierzeit für ein Projekt wie Visual Studio Code von 78 Sekunden auf 7,5 Sekunden reduziert werden kann.
Die Umstellung auf Go hat auch Auswirkungen auf das Ökosystem von TypeScript. Entwickler müssen sich auf einige Änderungen einstellen, da der neue Compiler mit TypeScript 7.0 eingeführt wird. Microsoft plant, in der kommenden 6er-Reihe einige Features als „deprecated“ zu markieren, um den Übergang zu erleichtern. Langfristig wird der neue Compiler nicht mehr auf Node.js angewiesen sein, was die Integration in verschiedene Entwicklungsumgebungen vereinfachen könnte.
Die Wahl von Go ist ein strategischer Schritt, der zeigt, dass Microsoft auf eine zukunftssichere und effiziente Lösung setzt. Die Entscheidung, nicht auf Rust oder C++ zu setzen, sondern auf eine Sprache, die eine einfache Portierung und hohe Performance bietet, könnte sich als kluger Schachzug erweisen. Entwickler und Unternehmen, die auf TypeScript setzen, können sich auf schnellere Builds und eine verbesserte IDE-Performance freuen.
Die Ankündigung hat in der Entwicklergemeinschaft für Diskussionen gesorgt. Während einige die Entscheidung begrüßen, gibt es auch Stimmen, die eine Implementierung in Rust bevorzugt hätten. Dennoch zeigt Microsoft mit dieser Entscheidung, dass sie bereit sind, neue Wege zu gehen, um die Performance und Effizienz ihrer Werkzeuge zu verbessern. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sich diese Entscheidung auf die Webentwicklung auswirken wird.
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