SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Meta steht erneut im Zentrum einer rechtlichen Auseinandersetzung, die die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke für das Training von KI-Modellen betrifft. Der Fall Kadrey v. Meta wirft dem Unternehmen vor, auf eine umstrittene Datenquelle zurückgegriffen zu haben.

Meta, der Technologieriese hinter Plattformen wie Facebook und Instagram, sieht sich mit einer neuen rechtlichen Herausforderung konfrontiert. Im Mittelpunkt steht die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken für das Training von KI-Modellen, insbesondere der Llama-KI-Modelle. Die Klage, die im Fall Kadrey v. Meta eingereicht wurde, beschuldigt das Unternehmen, auf ein Datenset von LibGen zurückgegriffen zu haben, das für seine Sammlung raubkopierter E-Books und Artikel bekannt ist.

LibGen, eine Plattform, die oft im Zusammenhang mit Urheberrechtsverletzungen genannt wird, bietet Zugang zu Werken namhafter Verlage wie Cengage Learning und Pearson Education. Trotz rechtlicher Schritte gegen die Plattform bleibt sie weiterhin aktiv. Die Klage gegen Meta wirft dem Unternehmen vor, diese Datenquelle bewusst genutzt zu haben, um seine KI-Modelle zu trainieren, ohne die erforderlichen Genehmigungen einzuholen.

Die Vorwürfe gegen Meta sind Teil einer größeren Debatte über die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Viele Unternehmen berufen sich auf das Prinzip des “Fair Use”, das in den USA die Nutzung solcher Materialien erlaubt, wenn sie ausreichend transformativ ist. Doch diese Argumentation stößt bei vielen Kreativen und Rechteinhabern auf Kritik, die ihre Werke unrechtmäßig genutzt sehen.

Besonders brisant sind die Anschuldigungen, dass Meta versucht habe, die Nutzung der LibGen-Daten zu verschleiern. Interne Dokumente sollen zeigen, dass die Entfernung der Attribution der LibGen-Daten ein gezielter Schritt war, um die Urheberrechtsverstöße zu verbergen. Diese Enthüllungen könnten Metas Position gegenüber Regulierungsbehörden weiter schwächen.

Die rechtlichen Herausforderungen, mit denen Meta konfrontiert ist, sind nicht einzigartig. Viele Technologiegiganten stehen vor ähnlichen Vorwürfen, da sie ihre KI-Modelle mit großen Datenmengen trainieren, die oft urheberrechtlich geschützt sind. Die Frage, wie weit das “Fair Use”-Prinzip reicht und welche Rechte die Urheber haben, bleibt ein zentrales Thema in der Diskussion um die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz.

Die Auswirkungen dieser Klage könnten weitreichend sein. Sollte Meta verlieren, könnte dies einen Präzedenzfall schaffen, der die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material für KI-Trainingsdaten erheblich einschränkt. Dies könnte die Entwicklung von KI-Technologien verlangsamen und Unternehmen zwingen, neue Wege zu finden, um ihre Modelle zu trainieren.

In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie sich der Fall entwickelt und welche Konsequenzen er für Meta und die gesamte Tech-Branche haben wird. Die Diskussion um Urheberrechte und Künstliche Intelligenz wird sicherlich weiter an Bedeutung gewinnen, da die Technologie immer mehr in den Alltag integriert wird.

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Meta unter Druck: Urheberrechtsklage wegen KI-Training
Meta unter Druck: Urheberrechtsklage wegen KI-Training (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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