BRASILIEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das kürzlich abgeschlossene Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mercosur hat in der Agrarindustrie Brasiliens für Begeisterung gesorgt, während es in Deutschland für Besorgnis sorgt. Die Vereinbarung ermöglicht es brasilianischen Produzenten, ihre Agrarprodukte, insbesondere Rindfleisch, in großem Umfang nach Europa zu exportieren. Dies stellt deutsche Landwirte vor erhebliche Herausforderungen, da sie mit den hochmodernen und weniger regulierten brasilianischen Betrieben konkurrieren müssen.
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Das Mercosur-Abkommen, das die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten neu definiert, hat in der Landwirtschaft für Aufsehen gesorgt. Während europäische Automobilhersteller von neuen Absatzmärkten in Südamerika profitieren, sehen sich deutsche Landwirte einem ungleichen Wettbewerb ausgesetzt. Die brasilianische Agrarindustrie, bekannt für ihre Effizienz und technologische Fortschrittlichkeit, nutzt riesige Anbauflächen, die oft durch die Abholzung des Regenwaldes gewonnen wurden. Diese Praxis steht im Widerspruch zu den strengen Umweltauflagen, die in Europa gelten.
Brasiliens Landwirtschaft hat sich durch den Einsatz modernster Technologien einen Vorsprung erarbeitet. Digitale Systeme in Ställen und auf Feldern ermöglichen eine präzise Überwachung der Tiergesundheit und der Produktionsprozesse. Doch dieser technologische Fortschritt hat seinen Preis: Die Umweltbilanz Brasiliens ist umstritten, da die Abholzung des Regenwaldes und der Einsatz von Pestiziden zunehmen. Laut einer Studie des brasilianischen Instituts INPE erreichte die Zahl der Brände im Amazonasgebiet 2024 einen Höchststand, was die Umweltproblematik weiter verschärft.
Deutsche Landwirte kritisieren das Abkommen scharf. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands, betont, dass die europäische Landwirtschaft durch das Abkommen geschwächt wird. Er fordert strengere Regeln für Importprodukte, um die europäischen Standards zu schützen. Derzeit seien die Mechanismen im Mercosur-Deal zu schwach, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Die deutschen Bauern fühlen sich als Spielball geopolitischer Interessen, während der brasilianische Agrarsektor kaum reguliert wird.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Entwicklungshilfe, die Deutschland weiterhin nach Brasilien fließen lässt, um den Regenwald zu schützen. Allein 2024 überwies das deutsche Entwicklungsministerium 200 Millionen Euro an Brasilien. Diese Unterstützung wird von deutschen Landwirten als widersprüchlich empfunden, da sie indirekt eine Industrie finanzieren, die ihre Existenz bedroht.
Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft erscheint angesichts dieser Herausforderungen ungewiss. Während die Rindfleischexporte Brasiliens auf Rekordniveau steigen, kämpfen deutsche Landwirte mit den strengsten Umweltauflagen Europas. Der Mercosur-Deal symbolisiert für viele die Diskrepanz zwischen politischem Anspruch und Realität. Die Hoffnung auf faire Wettbewerbsbedingungen scheint in weiter Ferne.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Bitte vergiss nicht in deiner eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Mercosur-Abkommen: Herausforderung für deutsche Landwirte".
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