BUENOS AIRES / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein Skandal um die Förderung einer Kryptowährung durch den argentinischen Präsidenten Javier Milei hat das Land erschüttert und politische sowie rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen.
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Der argentinische Präsident Javier Milei, bekannt für seine libertären Ansichten, sieht sich mit einem Skandal konfrontiert, der seine politische Karriere gefährden könnte. Der Vorfall dreht sich um die Förderung einer Kryptowährung namens $LIBRA, die Milei auf der Plattform X bewarb. Kurz nach dem Start der Kryptowährung stieg ihr Wert rapide an, bevor er dramatisch abstürzte. Dies führte zu Vorwürfen eines sogenannten ‘Rug Pull’-Betrugs, bei dem Investoren angelockt werden, um den Preis zu steigern, bevor die Initiatoren ihre Anteile abstoßen.
Politische Gegner Mileis haben zahlreiche Klagen wegen ethischer Verstöße eingereicht, während die linke Peronistische Opposition ein Amtsenthebungsverfahren ankündigte. Sie beschuldigen Milei der Beteiligung an einem Krypto-Betrug. Analysten bezeichnen dies als die größte Krise seiner Amtszeit seit seinem Amtsantritt im Dezember 2023.
Das Büro des Präsidenten erklärte, Milei habe sich mit Vertretern der an der Entwicklung der Kryptowährung beteiligten Unternehmen getroffen, sei jedoch zu keinem Zeitpunkt in deren Entwicklung involviert gewesen. Er habe lediglich im Rahmen seiner täglichen Unterstützung argentinischer Unternehmen darüber gepostet. Milei forderte die Antikorruptionsbehörde der Exekutive auf, mögliche Fehlverhalten seinerseits oder durch Regierungsmitglieder zu untersuchen.
Analysten warnen, dass dieser Vorfall das Vertrauen in Milei untergraben könnte, insbesondere da er sich als erfahrener Ökonom präsentiert. Seine bisherigen Erfolge bei der Bekämpfung der Inflation durch ein rigoroses Sparprogramm und seine Allianzen mit Technologiegrößen in Argentinien und den USA könnten durch diesen Skandal in Frage gestellt werden.
Der argentinische Aktienmarkt verzeichnete am Montag einen Rückgang von über fünf Prozent, während der Peso auf einem wichtigen Parallelmarkt um zwei Prozent gegenüber dem Dollar fiel. Obwohl nur wenige Argentinier finanziell vom Absturz der Kryptowährung betroffen waren, da die meisten Käufer aus den USA und Asien stammten, könnte der Skandal Mileis politische Position schwächen.
Die Chancen für eine erfolgreiche Amtsenthebung Mileis sind gering, da die oppositionellen Parteien nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit im Kongress erreichen dürften. Dennoch könnte die Untersuchung des Präsidenten seine Zustimmungswerte belasten, die im vergangenen Jahr bei etwa 50 Prozent lagen, insbesondere im Vorfeld der bevorstehenden Parlamentswahlen im Oktober.
Juan Cruz Díaz, Geschäftsführer der Beratungsfirma Cefeidas Group in Buenos Aires, betont, dass der Skandal die Verhandlungsposition der Minderheitsregierung im Kongress schwächen könnte, wo sie versucht, ein Wahlreformgesetz durchzusetzen. Wie die Regierung die Situation in den kommenden Tagen und Wochen handhabt, wird entscheidend sein.
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