SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Computertomographie (CT) zur Diagnose von Krankheiten ist weit verbreitet, doch eine neue Studie aus den USA wirft ein beunruhigendes Licht auf die potenziellen Risiken dieser Technologie. Forscher warnen, dass die Strahlenbelastung durch CT-Scans erheblich zur Entstehung von Krebserkrankungen beitragen könnte, wenn der derzeitige Trend der Übernutzung anhält.
Die Computertomographie (CT) ist ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen Medizin, das detaillierte Bilder des menschlichen Körpers liefert und so die Diagnose zahlreicher Erkrankungen ermöglicht. Doch die damit verbundene Exposition gegenüber ionisierender Strahlung birgt Risiken, die oft übersehen werden. Eine aktuelle Studie aus den USA legt nahe, dass bis zu 5 % der jährlich diagnostizierten Krebserkrankungen auf die Nutzung von CT-Scans zurückzuführen sein könnten, sollte sich der gegenwärtige Trend der Übernutzung fortsetzen.
CT-Scans nutzen Röntgenstrahlen, um dreidimensionale Bilder des Körpers zu erzeugen. Diese hochenergetische Strahlung kann Atome ihrer Elektronen berauben und so Gewebe auf molekularer Ebene schädigen, was das Risiko für die Entstehung von Krebs erhöht. Im Gegensatz dazu verwenden Magnetresonanztomographien (MRT) keine ionisierende Strahlung, sondern starke Magnetfelder und Radiowellen, um Bilder zu erzeugen.
Die Studie, die das Krebsrisiko von 61,5 Millionen US-Patienten modellierte, die CT-Scans erhalten hatten, schätzt, dass etwa 103.000 Krebsdiagnosen im Laufe des Lebens dieser Patienten auf die Strahlenexposition durch CT zurückzuführen sein könnten. Dies entspricht etwa 5 % der jährlichen Neuerkrankungen in den USA, vorausgesetzt, die Häufigkeit der CT-Nutzung und die damit verbundenen Krebsfälle bleiben unverändert.
Besonders besorgniserregend ist die Zunahme der CT-Nutzung seit 2007 um etwa 30 %. Ältere Menschen, insbesondere im Alter von 60 bis 69 Jahren, sind häufiger betroffen. Die Analyse ergab auch, dass CT-Scans des Abdomens und des Beckens bei Erwachsenen sowie Kopfscans bei Kindern das größte Risiko darstellen.
Rebecca Smith-Bindman, Radiologin an der University of California San Francisco und leitende Forscherin der Studie, betont, dass die Reduzierung der Anzahl der Scans und der Strahlendosen pro Scan Leben retten könnte. Sie weist auf den Missbrauch von CT als diagnostisches Werkzeug hin, insbesondere bei unnötigen oder übermäßigen Scans, wie sie bei Atemwegsinfektionen oder Kopfschmerzen vorkommen.
Obwohl die Risiken der Strahlenexposition bekannt sind, bleibt die CT ein unverzichtbares Instrument zur Diagnose von Gesundheitsproblemen, die, wenn sie behandelt werden, die Lebensqualität verbessern können. Experten wie Pradip Deb, ein Strahlensicherheitsexperte an der RMIT University in Australien, betonen die Bedeutung der Begrenzung der Strahlendosis und der Vermeidung unnötiger CT-Scans, wenn andere Verfahren mit niedrigerer oder keiner Strahlenbelastung die gleiche Aufgabe erfüllen können.
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