Medgar Evers: Ein amerikanischer Held und seine vergessene Geschichte

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Geschichte von Medgar Evers, einem bedeutenden Bürgerrechtler und Kriegsveteranen, ist ein Beispiel für die Herausforderungen, denen sich Minderheiten in den USA gegenübersehen. Trotz seiner Verdienste im Zweiten Weltkrieg und seinem unermüdlichen Einsatz für die Bürgerrechte wurde sein Name kürzlich von der Website des Arlington National Cemetery entfernt. Diese Entscheidung wirft Fragen über den Umgang mit der Geschichte und den Beitrag von Afroamerikanern in den USA auf.

Medgar Evers, ein Veteran des Zweiten Weltkriegs und prominenter Bürgerrechtler, wurde von der Website des Arlington National Cemetery entfernt. Diese Entscheidung erfolgte im Zuge eines Erlasses der Trump-Administration, der die Abschaffung aller Programme zur Förderung von Vielfalt, Gleichheit und Inklusion vorsah. Evers, der 1963 von einem weißen Rassisten ermordet wurde, war bekannt für seinen unermüdlichen Einsatz für die Rechte der Afroamerikaner.

Die Entfernung von Evers’ Namen von der Website hat bei vielen, darunter auch ehemaligen Richtern und Politikern, für Bestürzung gesorgt. Reuben Anderson, ein ehemaliger Richter am Obersten Gerichtshof von Mississippi, äußerte sich überrascht über die Entscheidung und betonte die Bedeutung von Evers’ Beitrag sowohl im Militär als auch in der Bürgerrechtsbewegung.

Die Entscheidung, Evers von der Website zu entfernen, ist Teil einer umfassenderen Maßnahme, die auch andere Veteranen betrifft. So wurde beispielsweise auch der Name von Army Maj. Gen. Charles Calvin Rogers, einem Träger der Medal of Honor aus dem Vietnamkrieg, entfernt. Diese Maßnahmen werfen ein Schlaglicht auf die anhaltenden Herausforderungen, denen sich Minderheiten in den USA gegenübersehen.

Die Reaktionen auf die Entfernung von Evers’ Namen sind vielfältig. U.S. Rep. Bennie Thompson kritisierte die Entscheidung scharf und verwies auf die Entlassung von 80.000 Mitarbeitern des Department of Veterans’ Affairs unter der Trump-Administration. Er betonte, dass solche Maßnahmen die Versorgung von Veteranen erheblich beeinträchtigen könnten.

Medgar Evers wurde 2013, anlässlich des 50. Jahrestages seiner Ermordung, in einer Zeremonie auf dem Arlington National Cemetery geehrt. Diese Veranstaltung wurde von Politikern beider Parteien besucht, die Evers’ Beitrag zur Bürgerrechtsbewegung würdigten. Evers’ Familie nahm im vergangenen Jahr posthum die Presidential Medal of Freedom entgegen, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA.

Präsident Trump hatte bei der Eröffnung des Civil Rights Museum in Mississippi im Jahr 2017 Evers als einen großen amerikanischen Helden bezeichnet. Er hob hervor, dass Evers nach seiner Rückkehr aus dem Krieg weiterhin für die Rechte kämpfte, die er im Krieg verteidigt hatte. Diese Anerkennung steht im Widerspruch zu den jüngsten Maßnahmen, die seinen Namen von der Website des Arlington National Cemetery entfernt haben.

Die Geschichte von Medgar Evers ist ein Beispiel für die Herausforderungen, denen sich Minderheiten in den USA gegenübersehen. Sie zeigt, wie wichtig es ist, die Beiträge von Afroamerikanern zur Geschichte des Landes anzuerkennen und zu würdigen. Historiker wie Kevin M. Levin betonen, dass Evers’ Leistungen im Zweiten Weltkrieg und in der Bürgerrechtsbewegung untrennbar miteinander verbunden sind.

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