TEXAS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein aktueller Masernausbruch in Texas wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren niedriger Impfquoten, insbesondere in Regionen mit hoher Impfskepsis.
In einer der am wenigsten geimpften Regionen von Texas, genauer gesagt im Gaines County, hat sich ein Masernausbruch dramatisch ausgeweitet. Innerhalb weniger Tage stieg die Zahl der bestätigten Fälle von neun auf 24. Alle Betroffenen sind ungeimpft, und die Mehrheit der Infizierten sind Kinder unter 17 Jahren. Besonders besorgniserregend ist, dass sechs der Fälle Kleinkinder betreffen, die aufgrund ihres Alters noch nicht vollständig gegen Masern geimpft werden können. Die Masern, eine der ansteckendsten Krankheiten, breiten sich durch die Luft aus und können in einem Raum bis zu zwei Stunden nach dem Verlassen eines Infizierten verweilen. Die Krankheit ist nicht nur durch hohes Fieber und einen charakteristischen Ausschlag gekennzeichnet, sondern kann auch zu schweren Komplikationen wie Lungenentzündung führen. In den USA müssen etwa 20 Prozent der ungeimpften Erkrankten ins Krankenhaus, und in seltenen Fällen kann die Infektion tödlich verlaufen. Die niedrige Impfquote in Gaines County ist besorgniserregend. Nur etwa 82 Prozent der Kindergartenkinder sind auf dem neuesten Stand mit ihren Impfungen, weit unter dem Zielwert von 95 Prozent, der notwendig ist, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Ein wesentlicher Grund für die niedrige Impfquote sind die sogenannten ‘conscientious exemptions’, die aus Gewissensgründen, einschließlich religiöser Überzeugungen, geltend gemacht werden. Fast 18 Prozent der Kindergartenkinder in Gaines haben solche Ausnahmen. Die Gesundheitsbehörden rechnen mit weiteren Fällen, da die Impfraten in einigen Teilen des Countys noch niedriger sind als der Durchschnitt. Ein Schulbezirk im Nordosten von Gaines hat eine Impfquote von nur 46 Prozent. Diese Situation ist ein Beispiel für einen besorgniserregenden Trend in den USA, wo die Impfquoten in den letzten Jahren gesunken sind. Experten warnen, dass die zunehmende Verbreitung von Fehlinformationen über Impfstoffe und die daraus resultierende Impfzurückhaltung zu weiteren vermeidbaren Krankheitsausbrüchen führen könnte.
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