BRANDENBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Maul- und Klauenseuche stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Agrarwirtschaft in Brandenburg dar. Besonders betroffen sind Schweinehalter, die mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen rechnen müssen.
Die Maul- und Klauenseuche, eine hochinfektiöse Tierkrankheit, sorgt derzeit für große Besorgnis in Brandenburgs Agrarsektor. Obwohl das Risiko für Menschen gering ist, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft erheblich. Besonders Schweinehalter sehen sich mit potenziellen Exportstopps konfrontiert, die ihre Existenz bedrohen könnten.
Die Unsicherheit über einen möglichen neuen Ausbruch der Seuche in Brandenburg könnte bald ein Ende finden. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wären die Hoffnungen auf eine schnelle Eindämmung des Virus zunichte gemacht. Dies würde nicht nur die lokale Agrarwirtschaft belasten, sondern auch weitreichende Folgen für den internationalen Handel haben.
Das Virus, das vor allem Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft, ist äußerst ansteckend. Betroffene Tiere leiden unter hohem Fieber und schmerzhaften Bläschen, was ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigt. Langfristig können sie Träger des Virus bleiben, was die Bekämpfung der Seuche zusätzlich erschwert.
Die Verbreitung des Virus erfolgt nicht nur direkt von Tier zu Tier, sondern auch über Fahrzeuge, Kleidung und andere Kontaminationsquellen. Dies macht die Kontrolle der Seuche besonders herausfordernd. Während für Menschen kein direktes Gesundheitsrisiko besteht, sind die wirtschaftlichen Schäden für die Agrarwirtschaft erheblich, insbesondere im Exportsektor.
Der Deutsche Raiffeisenverband schätzt die bisherigen wirtschaftlichen Schäden auf eine Milliarde Euro. Besonders betroffen sind Exporte nach Südostasien, darunter Märkte wie Südkorea und Vietnam. Schweinehalter sind besonders stark betroffen, da Importstopps die Handelspartner außerhalb der EU betreffen, obwohl die wichtigsten Abnehmer EU-Länder sind.
Der Markt für Rindfleisch zeigt sich bislang wenig beeindruckt von der Seuche, da er weniger exportabhängig ist. Molkereiprodukte hingegen spüren die Auswirkungen deutlicher, was zu einem Überangebot auf dem heimischen Markt führen könnte. Dies könnte die Preise für Verbraucher senken.
Der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen äußerte Besorgnis über die internationale Reaktion auf den Ausbruch und betonte die Notwendigkeit eines Dialogs mit betroffenen Nicht-EU-Staaten. Die Restriktionen außerhalb der Schutzzone erscheinen unverhältnismäßig, da das Problem vornehmlich auf die betroffene Region in Deutschland beschränkt ist.
Bauernverbände wie der Deutsche Bauernverband befürchten, dass selbst bei erfolgreicher Eindämmung des Virus Importstopps noch monatelang fortbestehen könnten. Gleichzeitig wird überlegt, ob Impfstoffe als Notlösung in Betracht gezogen werden sollten, was jedoch den internationalen Handel weiter belasten könnte.
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