FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Aktienmärkte in Deutschland stehen unter Druck, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).
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Die jüngsten Entwicklungen auf den deutschen Aktienmärkten haben gezeigt, dass die Euphorie um Künstliche Intelligenz (KI) einem nüchternen Realismus weicht. Ein wesentlicher Faktor für die aktuelle Marktlage ist das chinesische Startup DeepSeek, das mit einem kosteneffizienten KI-Modell für Aufsehen sorgt. Diese Innovation könnte die bisherigen Marktführer im Chipsektor herausfordern, da sie weniger aufwendige Hardware benötigt.
Die Auswirkungen auf den DAX, das deutsche Börsenbarometer, waren deutlich spürbar. Der Index fiel im frühen Handel um 1,19 Prozent auf 21.140,30 Punkte, nachdem er noch am Freitagvormittag einen neuen Höchststand erreicht hatte. Auch der MDax, der Index der mittelgroßen Werte, verzeichnete Verluste und fiel um 0,76 Prozent. In der Eurozone zeigte sich ein ähnliches Bild, wobei der EuroStoxx 50 um 1,3 Prozent nachgab.
Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind die Chipunternehmen. Infineon, ein führender Akteur in diesem Bereich, musste einen Rückgang von über vier Prozent hinnehmen. Auch andere Unternehmen wie Siltronic und Jenoptik im MDax verloren fast fünf Prozent. Im SDax traf es Suss Microtec besonders hart, deren Aktien um fast zwölf Prozent einbrachen.
Die Berichte über DeepSeek haben nicht nur die Chipbranche erschüttert, sondern auch eine Diskussion über die Bewertung von Technologieunternehmen angestoßen. Analysten sehen in den Entwicklungen eine mögliche Neubewertung des Tech-Sektors, insbesondere angesichts der zögernden Begeisterung für die Investitionspläne der US-Regierung unter Präsident Donald Trump, die weitere 500 Milliarden Dollar in KI-Projekte investieren möchte.
Auch Siemens Energy, das zuvor von der Hoffnung auf den Ausbau internationaler Datenzentren profitierte, verlor seine Gewinne der vergangenen Tage und fiel um fast 17 Prozent. Im Chemiebereich schwächelte BASF, deren Aktien um 1,4 Prozent nachgaben, da das Unternehmen im letzten Quartal schlechter abschnitt als erwartet.
Für Stabilus verlief das erste Geschäftsquartal enttäuschend, was zu einem Rückgang der Aktien um 6,5 Prozent führte. Besonders die Sparte Powerise, die auf autoindustrielle Anwendungen spezialisiert ist, enttäuschte die Marktbeobachter.
Die Entwicklungen rund um DeepSeek und die Reaktionen der Märkte verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Während einige Experten die momentanen Entwicklungen nicht überbewerten wollen, könnte die Diskussion um kosteneffiziente KI-Modelle langfristige Auswirkungen auf die Marktstruktur haben.
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